
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Das Ö1 Gesundheitsmagazin
Hornhauttransplantationen +++ Eierstockkrebs
30. März 2022, 16:40
Durchsichtig, zart und verletzlich - Hornhauttransplantationen retten Augenlicht
Die Hornhaut ist das optische Fenster des Körpers nach außen und für das Sehen unerlässlich. Aufgrund ihrer Krümmung ist sie für zwei Drittel der Lichtbrechung des Auges verantwortlich. Ist dieses nur 0,5 Millimeter dicke Gewebe stark vorgewölbt, vernarbt, entzündet oder verletzt, kann den Betroffenen durch eine Hornhauttransplantation geholfen werden. Die Hornhaut ist das am häufigsten transplantierte Organ. Rund 700-mal jährlich wird so ein Eingriff in Österreich durchgeführt. Moderne Zentren arbeiten mit Laser, die selbst einzelne Zellschichten der Hornhaut präzise entfernen und das Spendergewebe passgenau ausschneiden. So bleibt möglichst viel des eigenen, gesunden Gewebes erhalten. Neue Ansätze in der internationalen Forschung zielen darauf ab, Hornhaut künstlich herzustellen, zu imitieren oder zu reparieren, um nicht auf Organspenden angewiesen zu sein.
Johanna Steiner hat mit Prim. Dr. Ali Abri, dem Leiter der Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie des Klinikum Wels-Grieskirchen über aktuell angewandte Techniken und neue Ansätze in der Hornhautchirurgie gesprochen.
Eierstockkrebs verhindern - Kann ein präventiver Eingriff helfen?
Eierstockkrebs wird meist erst spät erkannt und verläuft daher oft tödlich. 2013 sorgte die Schauspielerin Angelina Jolie für Schlagzeilen, weil sie sich präventiv die Brüste amputieren ließ. 2015 erfolgte dann die Entfernung Ihrer Eierstöcke. Sie traf diese Entscheidung, weil ihre Mutter noch vor dem 50. Lebensjahr an Krebs erkrankte und daran verstarb. Auch ihre Großmutter und Tante verlor sie aufgrund dieser Erkrankung. Bei Angelina Jolie liegt eine Veränderung im BRCA-1 Gen vor - dies erhöht das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs erheblich. Trotz intensiver Forschung ist es bisher leider nicht gelungen, Früherkennungsmethoden für Eierstockkrebs zu entwickeln. Vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass das Ovarialkarzinom überraschenderweise sehr häufig von den Eileitern ausgeht. Seitdem diskutieren die Fachgesellschaften über eine präventive Entfernung der Tuben. Das ist so etwas wie ein Tabubruch. Präventive Eingriff im Unterleib haben keinen guten Ruf. Über viele Jahre hinweg gab es berechtigte Kritik an der häufig unnötigen Entfernung der Gebärmutter bei zum Beispiel gutartigen Myomen.
Priv.-Doz.in Dr.in Gunda Pristauz-Telsnigg ist die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Lydia Sprinzl hat mit ihr darüber gesprochen, bei welchen Risikokonstellationen und unter welchen Umständen eine präventive Entfernung der Eileiter zu verantworten ist.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA
Service
Weitere Infos zum Beitrag über Hornhauttransplantationen:
Interviewpartner:
Primarius Dr. Ali Abri
Abteilungsleiter "Augenheilkunde und Optometrie"
Klinikum Wels-Grieskirchen
E-Mail
Homepage
Weitere Anlaufstellen und Info-Links:
Was ist eine Hornhauttransplantation?
Hornhautkompetenz am Klinikum Wels-Grieskirchen
Ambulanz für Hornhauterkrankungen und spezielle Implantatchirurgie der medizinischen Universität Wien
Hornhauttransplantation am Konventspital der Barmherzigen Brüder in Linz
Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft
Künstliche Hornhaut lässt blinden Mann wieder sehen
Weitere Infos zum Beitrag über Eierstockkrebs:
Interviewpartnerin:
Priv.-Doz.in Dr.in Gunda Pristauz-Telsnigg
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Graz
Auenbruggerplatz 14
A-8036 Graz
E-Mail
Homepage
Info-Links:
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
Gesundheit.gv.at: Eierstockkrebs: Frühsymptome & Diagnose
Deutsches Krebsforschungszentrum: Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) inkl. Infobroschüren
Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs: Medizinische Möglichkeiten bei erblichem Brust- und Eierstockkrebs
Kleine Zeitung: Gynäkologie: Im Dienste erkrankter Frauen
Welt.de: Georgios N. Papanikolaou: Seine Erfindung rettet noch heute Leben
Selpers: Präventive Operationen