Benjamin Alard

Benjamin Alard - BERNARD MARTINEZ

Des Cis

Rauschendes Klangmanifest mit Bach

mit Rainer Elstner. Benjamin Alard spielt Musik von Johann Sebastian Bach auf zwei herausragenden Tasteninstrumenten

Der französische Cembalist und Organist Benjamin Alard Fest setzt auf drei CDs seine intensive Beschäftigung mit dem Oeuvre von Johann Sebastian Bach fort. Auf Vol. 6 seiner Bach-Serie nutzt er die erstaunliche Klangfülle zweier Instrumente: den feingliedrigen Klang eines Klavichords von Johann Adolph Hass und die orgelhafte Kombinationsvielfalt eines dreimanualigen Cembalos mit fünf Saitenbezügen aus dem Jahr 1740 von Hieronymus Albrecht Hass (dem Vater von Johann Adolph). Den ersten Band des Wohltemperierten Klaviers spielt Alard auf dem Cembalo mit seinen vielen Registerkombinationen - ein rauschendes Klangmanifest. Ergänzend dazu das Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach: Die Vorstudien und kleineren Werke kommen auf dem intimen Klavichord, das besonders feine Abstufungen des Klanges ermöglicht, besonders gut zur Geltung.

Diese Produktion ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich, Alard hat die Reihenfolge der Stücke verändert, von chromatisch auf einen Quartenzirkel, auf C-Dur folgen also nicht c-Moll und Cis-Dur, sondern F-Dur und die parallele Moll-Tonart d-Moll. Zudem hat er eine eigene Aufnahmetechnik entwickelt, wo er, während er spielt, Kopfhörer verwendet und so den Klang der Aufnahme kontrollieren kann.

Die zwei von Alard gespielten Instrumente sind legendär: Das Clavichord aus dem Jahr 1763 wurde von Arnold Dolmetsch, einem Pionier der Alten Musik, Ende des 19. Jahrhunderts restauriert. Es ist eines von acht erhaltenen Instrumenten vom jüngeren Hass.

Das Cembalo von Hass Senior wurde von Wanda Landowska in Paris entdeckt. Sie hat es bei der Weltausstellung 1900 präsentiert. Das Besondere dabei: Das Cembalo hat nicht nur drei übereinander gestaffelte Klaviaturen, sondern auch ein sogenanntes 16-Fuß-Register. Das ist eine von fünf Saitenbezügen und klingt eine Oktav tiefer als das Standard-Cembalo-Register.

Die Instrumentenbauer des 20. Jahrhunderts haben sich dieses Instrument als Vorbild genommen und große Cembali gebaut. Allerdings klangen diese Nachbauten schärfer, metallischer als das Original - denn die neuen Instrumente wurden in der offenen Rastenbauweise gefertigt, nicht in der Kastenbauweise der Originalinstrumente (die hatten nämlich einen geschlossenen Resonanzkörper wie etwa eine Geige und dadurch einen runderen Klang).

Vielleicht auch in Reaktion zu den ersten Generationen von Cembalo-Nachbauten hat man dann später solche großen Cembali für Bach abgelehnt. Das Argument: Hätte Bach gern so ein Instrument gehabt, hätte er sich eines zugelegt. Manche bezeichneten dieses dreimanualige Cembalo mit 16-Fuß-Register als experimentelle Fehlentwicklung. Benjamin Alard ist anderer Meinung, er verwendet ganz bewusst dieses Instrument. Sein Argument: Im Umfeld von Bach habe es sehr wohl solche großen Cembali mit vielen Register-Kombinationsmöglichkeiten gegeben, etwa im Zimmermann'schen Kaffeehaus in Leipzig, wo Bach oft aufgetreten ist.

Service

Aktuelle Aufnahme:
J.S. Bach: Sämtliche Werke für Tasteninstrumente (Orgel / Cembalo) Vol.6
Benjamin Alard
harmonia mundi

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Schubert 1797 - 1828
Titel: Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabaß in A-Dur DV 667 op.114
* Allegro vivace - 1.Satz (00:13:38)
Populartitel: Forellenquintett
Solist/Solistin: Elisabeth Leonskaja
Ausführende: Alban Berg Quartett
Ausführender/Ausführende: Valentin Erben
Ausführender/Ausführende: Günter Pichler
Ausführender/Ausführende: Thomas Kakuska
Ausführender/Ausführende: Georg Hörtnagel
Länge: 00:30 min
Label: EMI 7474482

Komponist/Komponistin: Franz Schubert 1797 - 1828
Titel: Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabaß in A-Dur DV 667 op.114
* Thema mit Variationen; Andantino - 4.Satz (00:07:29)
Populartitel: Forellenquintett
Solist/Solistin: Elisabeth Leonskaja
Ausführende: Alban Berg Quartett
Ausführender/Ausführende: Valentin Erben
Ausführender/Ausführende: Günter Pichler
Ausführender/Ausführende: Thomas Kakuska
Ausführender/Ausführende: Georg Hörtnagel
Länge: 00:30 min
Label: EMI 7474482

Komponist/Komponistin: Johannes Brahms 1833 - 1897
Album: ELISABETH LEONSKAJA & ALBAN BERG QUARTETT LIVE KONZERTHAUS WIEN
* Scherzo. Allegro - 3.Satz (00:07:07)
Titel: Quintett für Klavier und Streicher op.34 in f-moll
Klavierquintett
Solist/Solistin: Elisabeth Leonskaja
Ausführende: Alban Berg Quartett
Ausführender/Ausführende: Günter Pichler
Ausführender/Ausführende: Gerhard Schulz
Ausführender/Ausführende: Thomas Kakuska
Ausführender/Ausführende: Valentin Erben
Länge: 00:25 min
Label: EMI 7490242

Länge: 03:22 min
Label: harmonia mundi

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