WALTER FITZ
Vom Leben der Natur
Sachgerechte Bodenrekultivierung
Schichtweise Verbesserung.
Der Bodenkundler Walter Fitz spricht über Bodenrekultivierung.
Teil 4: Je tiefer, desto besser
Gestaltung: Martin Hartmann
14. April 2022, 08:55
Er ist lebensnotwendig. Und er ist manchmal im Weg - unser Boden.
Wenn der Mensch baut, gräbt er - sei es nun für Straßen, Stromleitungen, Abwasserkanäle, Fabriken, Supermärkte, Häuser oder Parkgaragen. Selbst der Schotter, der fürs Bauen benötigt wird, liegt oft unter landwirtschaftlich genutztem Boden. Dann muss der Boden weg.
Ist der Schotter abgebaut, das Gebäude erstellt und die Straße asphaltiert, sollte der Boden wieder aufgetragen werden - und zwar so, dass möglichst wieder etwas auf ihm wachsen kann. Dazu benötigt man die Bodenrekultivierung - sie beschäftigt sich damit, wie Aushub, Zwischenlagerung, der "Einbau" und die Folgebewirtschaftung vonstatten gehen müssen.
Damit das funktioniert, muss der Boden schonend zwischengelagert werden - in sogenannten Mieten. Wichtig ist hier: nicht zu stark verdichten und gut belüften - dabei helfen Pflanzen und vor allem deren Wurzeln. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Feuchtigkeit des Bodens, als Maß dafür verwenden Bodenkundler die Wasserspannung. An dieser Kennzahl sollte sich die Bearbeitung orientieren - wird mit schwerem Gerät auf zu nassem Untergrund gearbeitet, kann das den Boden jahrzehntelang schädigen. So wie es auch sorglos bediente Bagger tun können.
In Österreich ist derselbe Boden per Definition manchmal Abfall und manchmal nicht, je nachdem, ob er auf einem LKW von A nach B transportiert worden ist. Von dieser Einordnung hängt auch ab, ob man mit ihm gut oder schlecht umgeht. Und interessanter Weise ist es für den Boden besser, wenn er als Abfall gilt.
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GESPRÄCHSPARTNER:
DI Dr. Walter Fitz
Ingenieurbüro boden land wasser
A-6971 Hard / Vorarlberg