Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte

Trugbilder in der Endlosschleife

"Aus meinem Sack voller Lügen" von Günter Eichberger. Es liest: Helmut Berger. Gestaltung: Ilse Amenitsch.

"Aus meinem Sack voller Lügen" ist ein Ausschnitt aus dem jüngsten Romanprojekt "Weltverlust", des Grazer Autors Günter Eichberger, in dem der für sein satirisches und fabulierendes Schreiben bekannte Schriftsteller das autofiktionale Erzählen genüsslich auf die Spitze treibt.

Eichbergers Protagonist sitzt im Wartezimmer eines Arztes, weil er angeblich Visionen hat, die für ihn umgehend Gestalt annehmen: Die Stadt Graz erscheint ihm als ein kleines Venedig, mit Gondeln auf dem Fluss Mur. Gleichzeitig, behauptet er, halte er sich in Istanbul auf, einer Stadt, so groß wie zwei Kontinente, dort sei er aber tot. In der bürgerlichen Hälfte von Graz wohnen lauter Kugelmenschen, die sich selbst in Frieden und Eintracht Mann und Frau in einem sind. In der anderen Hälfte gibt es nur halbe, gedrittelte oder geviertelte Menschen, die verzweifelt Anschluss suchen, woran, wissen sie nicht genau, beschreibt Eichberger sein Projekt.

Der Wartende beginnt schließlich in einem Buch zu lesen, das 'Weltverlust' heißt und schon geht es los mit der Autofiktion.

Service

"Aus meinem Sack voller Lügen" von Günter Eichberger aus dem Romanprojekt "Weltverlust". Manus 2021

Sendereihe

Gestaltung

  • Ilse Amenitsch

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