Erdnüsse

AP/PATRICK SISON

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Desensibilisierung bei Erdnussallergie +++ Frühe Hilfen


1. Endlich Behandlung gegen Erdnussallergie - Erste Densensibilisierung für eine Lebensmittelallergie in Österreich zugelassen

Die Erdnussallergie ist besonders gefährlich und betrifft vor allem Kinder. Es handelt sich um eine Nahrungsmittelallergie vom Typ I (Soforttyp). Im Klartext: Die Beschwerden treten bereits beim Kontakt mit Erdnüssen oder unmittelbar danach auf.
Und sie sind heftig bis lebensbedrohlich. Es kommt zu Schwellungen im Mund- und Rachenraum bis hin zu Atemnot und Kreislaufstillstand. Schwere Bauchschmerzen, häufiges Erbrechen oder Durchfall sind ebenfalls typisch. Eine Vorsorge ist nur schwer möglich. Denn Erdnussprodukte werden in so vielen Nahrungsmitteln verwendet, dass die Eltern und die gesamte Familie ständig in der Angst leben muss, dass die allergischen Kleinkinder damit in Kontakt kommen und eine schwere Reaktion entwickeln.
Die neue Desensibilisierung basiert auf entfettetem Erdnusspulver, das in einem bestimmten Schema in steigender Dosierung den Betroffenen zugeführt wird. Allerdings besteht im Vergleich zu anderen Desensibilisierungen ein deutlich erhöhtes Risiko, dass es zu einer heftigen Überempfindlichkeitsreaktion kommt. Sowohl in der Ambulanz als auch später in den eigenen vier Wänden muss also ständig eine Notfallausrüstung zur Hand sein.
Christoph Leprich spricht mit dem Allergieexperten Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl über diese neue Behandlung, deren Vorteile und Risiken.

2. Rechtzeitige und niederschwellige Unterstützung für Familien in Not - Die Frühen Hilfen

Viele junge Eltern benötigen Hilfe, weil ihnen die Unterstützung aus dem Umfeld fehlt, sie in finanziellen Notlagen sind, psychische Probleme haben oder aufgrund von anderen belastenden Situationen. Doch leider kommen viele Familien nicht in den Genuss dieser Unterstützung, weil sie zu wenig über die bestehenden Hilfsangebote wissen. Die sogenannten "Frühen Hilfen" sind eine der wichtigsten Anlaufstellen. Das Konzept dahinter: Eltern so früh wie möglich bei verschiedenen Problemen unter die Arme zu greifen. In Vorarlberg gibt es das Angebot bereits flächendeckend. Dort wird jede Familie, die ein Kind erwartet, kontaktiert. Frühe Hilfen stehen für Gesundheitsförderung, Frühintervention und Vernetzung.
Fabiola Seiwald ist Familienbegleiterin und unterstützt Eltern sozialarbeiterisch. Marlene Lienhart bietet entwicklungspsychologische Beratung an. Lydia Sprinzl hat mit den beiden Frauen gesprochen. Mit dabei war auch eine junge Mutter. Sie litt schon während der Schwangerschaft an einer Depression, nach der Geburt ihrer Zwillinge wurde es immer schlimmer.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA

Service

Weitere Infos zum Beitrag über die Desensibilisierung:

Interviewpartner:

Priv. Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, Leiter Floridsdorfer Allergie Zentrum (FAZ),
Franz-Jonas-Platz 8/6
A-1210 Wien
Tel.: +43 1 2702530
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

EMA: Palforzia (entfettetes Erdnusspulver)
Paul-Ehrlich-Institut: Palforzia
DAZ.online: EU lässt Palforzia gegen Erdnussallergie zu
Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV)
Arbeitsgruppe Allergologie

Weitere Infos zum Beitrag über Frühe Hilfen:

Interviewpartnerinnen:

Fabiola Seiwald, MA
Pädagogin und Familienbegleiterin bei "Netzwerk Familie"
Am Rathausplatz 4
6850 Dornbirn
Tel.: 05572/200262-6622
E-Mail
Homepage

Mag.a Marlene Lienhart
Kinderkrankenpflegerin, Entwicklungspsychologische Beratung bei "Netzwerk Familie"
Am Rathausplatz 4
6850 Dornbirn
Tel.: 05572/200262-6624
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Frühe Hilfen in Österreich
Erklärungsvideo: Was sind Frühe Hilfen?
Frühe Hilfen Vorarlberg: Trägerorganisation "Netzwerk Familie"
Folder "Netzwerk Familie"
Entwicklungspsychologische Beratung: "Baby-ABC" Vorarlberg
"Safe-Kurse" Vorarlberg

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