Ida Maria Ronchetti über Sprache

30. Mai 2022, 06:56

"Good morning everyone! Thank you and sit down please." So starte ich an vielen Tagen der Woche in den Unterricht. Meistens folgt dieser Einleitung ein kollektives, mehr oder minder motiviertes "Good morning, Professor!" meiner Schüler:innen.

Bevor wir an diesem Tag in den Unterricht starten, frage ich meine Schüler:innen an der HTL: "Why do you think it's important to learn and study languages?" Warum denkt ihr, dass es wichtig ist Sprachen zu lernen? Die Antworten sind vielfältig. Die meisten sind der Überzeugung, dass sie Sprachen später einmal im Berufsleben gut brauchen können. Viele Jugendliche möchten aber auch auf Reisen gehen, oder haben schon die Erfahrung gemacht, dass es im Ausland leichter ist, sich nicht nur mit Händen und Füßen verständigen zu müssen. "Gibt halt viele Probleme, wenn man den anderen nicht versteht", sagt einer und die anderen stimmen ihm zu.

In der Klasse sind insgesamt fünf verschiedene Sprachen vorhanden. Deutsch, Englisch, Kroatisch, Türkisch und Spanisch sind allesamt Muttersprachen meiner Schüler:innen. Dass hier die Verständigung nicht immer leicht ist, haben sie schon bemerkt. "Es wäre so viel einfacher, wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden. Überall auf der Welt!", jammern sie. Dass sich die Bibel mit ihren Erfahrungen und Erkenntnissen auch schon beschäftigt hat, das erzähle ich ihnen an diesem Tag nicht. Die Geschichte des Turmbaus zu Babel muss auf die morgige Religionsstunde warten. Aber so viel sei verraten: Das Phänomen der "vielen Zungen" wurde schon früh als Problem, aber auch als Chance erkannt.

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Gestaltung

• Alexandra Mantler

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• Sprachen. Vielfalt. Verstehen