Ein junger Mann in Anzug am Handy.

AFP/JOEL SAGET

Punkt eins

Generation Z: vorsichtiger Optimismus

Zwischen Instagram-Bubble und Wunsch nach Stabilität. Erkenntnisse einer aktuellen Jugendkulturstudie
Gäste: Prof. Bernhard Heinzelmaier, Sozialwissenschaftler, Leiter der Jugendkulturstudie "Generation Z im Jahr 2022: Eine Generation lässt sich nicht unterkriegen"; Maggy Wanderer, Studentin
Moderation: Andreas Obrecht
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, E-Mails an punkteins(at)orf.at

Die Generation Z, also die rund um die Jahrtausendwende Geborenen, seien entwurzelt, pessimistisch bis depressiv, mutlos, wenig ambitioniert und ohne Zukunftsmotivation. Die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg und die wirtschaftlichen Probleme haben sie um ihr Jungsein gebracht und maßgeblich verstört. So oder so ähnlich wird oft geredet, wenn es um die Generation Z geht, auch medial wird oft ein tristes Bild dieser Bevölkerungsgruppe gezeichnet.

Eine neue, am Institut für Jugendkulturforschung durchgeführte Studie mit dem Titel "Generation Z im Jahr 2022: Eine Generation lässt sich nicht unterkriegen" widerspricht dieser öffentlichen Wahrnehmung. Zwei Drittel der befragten jungen Leute zwischen 16 und 29 Jahren wollen "sich selbst beweisen, dass sie im Leben erfolgreich sein können." Auch "positiv denken und niemals die Hoffnung aufgeben" und "durchhalten und dranbleiben" sind starke Motive.

Der Wunsch nach Stabilität, insbesondere auch hinsichtlich des beruflichen Umfeldes steht neben Gesundheit und den familiären, bzw. gemeinschaftlichen Beziehungen und Aktivitäten ganz vorne auf der Prioritätenliste der Generation Z. Die Mehrheit ist nicht sehr karriereorientiert, aber ein gut bezahlter, sicherer Job wird von den meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Mittelpunkt des Lebens angesehen, von dem alles abhängt: Familiengründung, Erwerb eines Eigenheims, angemessene Work-Life-Balance.

Natürlich waren die coronabedingten Maßnahmen - zwei Drittel der Befragten aus mittleren und unteren Bildungsschichten lehnen diese strikt ab - für die jungen Leute besonders beschwerlich, aber zerbrochen sind sie daran nicht. Das Vertrauen in Staat und Institutionen ist freilich gering. Ebenfalls zwei Drittel der jungen Österreicherinnen und Österreicher misstrauen politischen Parteien ebenso wie den Medien, 56% beklagen einen Demokratieverlust und fast 70% meinen, dass es heutzutage besser ist, vorsichtig zu sein und nicht gleich seine Meinung offen auszusprechen.

Onlineplattformen und -medien wie WhatsApp (am häufigsten verwendet), Instagram (mit der Reduktion auf schöne Bilder) oder TikTok bieten andere Formen der Kommunikation, wobei Twitter eher von männlichen Befragten bevorzugt wird.

Der Krieg in der Ukraine und die möglicherweise bevorstehende Rezession beunruhigen die Generation Z zusehends, wobei weibliche Befragte noch besorgter als männliche sind. Krieg und Wirtschaftskrise sind innerhalb kürzester Zeit zu den dominanten Themen geworden, die junge Leute beschäftigen und Ängste erzeugen.

Über die Pläne, Wünsche und Ängste der Generation Z diskutieren der Studienleiter Bernhard Heinzelmaier und die im Jahre 2000 geborene Studentin Maggy Wanderer, die sich besonders für gesellschaftliche Veränderungen interessiert.

Wie immer freut sich das Punkt Eins Team über Ihre Beteiligung unter 0800 22 69 79 während der Sendung oder unter punkteins(at)orf.at

Service

Institut für Jugendkulturforschung

Sendereihe

Playlist

Textdichter/Textdichterin, Textquelle: DJ Snake, J. Balvin, Tyga
Titel: Loco Contigo
Ausführende: DJ Snake & J Balvin
Länge: 03:05 min
Label: Universal Music France (ohne Best.-Nr.)

Komponist/Komponistin: Louis Bell / Austin Post / Olufunmibi Awoshiley / Shayaa Abraham-Joseph
Titel: Rockstar
Ausführende: Post Malone (feat. 21 Savage)
Länge: 03:38 min
Label: Republic Records / UMG Recordings

Komponist/Komponistin: Gen Z
Album: SnakeSkin
Titel: Dumpsta Funk
Ausführende: Gen Z
Länge: 02:45 min
Label: Defiance Records

weiteren Inhalt einblenden