Weisser Hai

AFP/JOSEPH PREZIOSO

Punkt eins

Hai-Alarm?

Warum wir Angst vor dem Verschwinden der Haie haben sollten.
Gäste: Dr. Daniel Abed-Navandi, Meeresbiologe, stv. Direktor Haus des Meeres Wien und Kurator Meeresaquarium, Lehrbeauftragter an der Universität Wien, Department für Evolutionsbiologie & Gabriela Futterknecht, Unterwasserfilmerin, ehrenamtlich engagierte Hai-Schützerin bei Sharkproject.
Moderation: Barbara Zeithammer.
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An der US-Ostküste kennt man seit einer Woche kaum ein anderes Gesprächsthema als den Weißen Hai. Vor Long Island, Cape Cod und Co. sind die großen Raubfische seit Jahren beliebte Touristenattraktionen, doch die Vielzahl der Sichtungen sorgt derzeit für Aufregung, für gesperrte Strände und verstärkte Patrouillen mit Booten, Hubschraubern und Drohnen; sogar eine eigene App wurde entwickelt.

Seit vor gut einem Monat nahe dem beliebten ägyptischen Badeort Hurghada zwei Frauen binnen kurzer Zeit in Folge eines Hai-Zwischenfalls starben, kommt die Berichterstattung auch in den heimischen Boulevardmedien nicht zur Ruhe, Stichwort: "Hai-Panik", "Hurghada-Horror", "Alarm am Strand", "Hai-Wahnsinn". Während in Foren das Verhalten im Falle einer Begegnung mit einem Hai intensiv diskutiert wird, sind solche Ereignisse in der Realität sehr selten: 70 bis 100 Zwischenfälle gibt es pro Jahr, sechs bis zehn enden tödlich, wie die Global Shark Attack File, die US-amerikanische Haiunfallstatistik, zeigt.

"Der Hai kommt aus dem Dunkeln, aus der Tiefe. Er kommt überraschend und kann uns bei lebendigem Leib fressen," so fasste der vor zwei Jahren verstorbene Schweizer Hai-Verhaltensforscher Erich Ritter in seinen Interviews gern die menschliche Angst-Lust beim Thema Hai zusammen. Für ihn waren Haie die harmlosesten Großraubtiere über 50 Kilogramm und er pflegte mit kurios anmutenden Vergleichen das Bild des
menschenfressenden, mystischen Monsters, das Steven Spielberg in seinem Film "Jaws" (Der Weiße Hai) von 1975 zeichnet, zu konterkarieren: fast 90.000 Menschen sterben pro Jahr an Schlangenbissen, 3.000 durch Flusspferde, 150 durch Kokosnüsse.

Für Haie jedoch sind Menschen die größte Gefahr: bis zu 200 Millionen Haie werden pro Jahr getötet, für ihre Flossen, ihr Fleisch, ihr Öl, viele als Beifang industrieller Fischereimethoden. Die EU ist global betrachtet der wichtigste Markt für Haifleisch.

Warum das schlechte Image der Haie und die massive Gefährdung zahlreicher Hai-Arten die maritimen Ökosysteme gefährdet, warum auch in Österreich beachtliche Mengen Haifischfleisch (oft unwissentlich) verzehrt werden und welche beeindruckenden Fähigkeiten die Familie der Haie auszeichnen - das und mehr erfahren Sie in dieser Ausgabe von Punkt eins mit dem Meeresbiologen Dr. Daniel Abed-Navandi vom Haus des Meeres Wien und der Unterwasserfilmerin und ehrenamtlich engagierten Hai-Schützerin Gabriela Futterknecht, die sich gemeinsam mit ihrem Mann bei Sharkproject, einem vor 20 Jahren gegründeten internationalen Verein zum Schutz der Haie und der marinen Ökosysteme, einsetzt.

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Service

Haus des Meeres Wien - Aqua Terra Zoo
mit 360° Haiaquarium, zahlreichen Hai-Arten, Veranstaltungen und Vorträgen
Fritz-Grünbaum-Platz 1
1060 Wien
Öffnungszeiten: 365 Tage im Jahr, 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Tel +43 1 587 14 17

Sharkprojetc - internationaler Verein zum Schutz der Haie und der marinen Ökosysteme

Einkaufshilfe für Haifreunde

WWF-Analyse, Haiprodukte 2021

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Urheber/Urheberin: Thom Yorke
Titel: The Lonely Shark - a shark tale
Ausführender/Ausführende: Thom Yorke
Länge: 01:28 min
Label: Greenpeace

Komponist/Komponistin: John Gillard
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: John Gillard
Gesamttitel: See the Light of Day
Titel: 5.) Shark Finning Blues
Ausführender/Ausführende: John Gillard
Länge: 05:28 min
Label: Eigenverlag

Komponist/Komponistin: Bobby Darin, Kurt Weill
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bertolt Brecht, Marc Blitzstein
Titel: Mack the Knife
Ausführender/Ausführende: Bobby Darin
Länge: 03:08 min
Label: Atlantic Records

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