Von wegen Traumberuf Journalist:in

4. August 2022, 13:00

Ein Dasein als rasender oder zumindest reisender Reporter, der Objektivität verpflichtet, allzeit bereit, das eigene Weltbild durch neue Erkenntnisse in Frage zu stellen. Gibt es das noch? Oder die Journalistin, die mit genügend Zeit und Geld ausgestattet, Spuren verfolgen, in die Tiefe und Breite recherchieren und ihrer Geschichte den letzten Schliff geben kann?

Eine neue Studie der Heidelberger Fresenius Hochschule kommt zu ernüchternden Ergebnissen, was den Alltag der Branche 2022 betrifft. "Digitaler Wandel, ökonomische Krise und Vertrauensverlust als Herausforderungen der medialen Transformation führen zu noch größerem Stress sowie zu Zukunftssorgen unter Journalist:innen", heißt es in der Studie. Immer neue Kanäle müssen in den Medienhäusern mit "content" gefüllt werden, schnell verderblichen journalistischen Inhalten; nicht immer rangiert dabei journalistische Qualität vor Geschwindigkeit. Stichworte: Boulevardisierung und Skandalisierung. Damit nicht genug, schlägt die Transformation der Medien den Akteur:innen buchstäblich auf die Gesundheit: Die Studienergebnisse belegen "ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Burn-Out."

Prof. Dr. Rainer Nübel, Vizepräsident der Hochschule Fresenius Heidelberg, Initiator und Mitautor der Studie "Arbeitsdruck, Anpassung, Ausstieg - wie JournalistInnen den Transformation der Medien erleben" und die freie Journalistin und Autorin Eva Reisinger aus Wien diskutieren mit Alexander Musik und mit Ihnen über ein Berufsbild zwischen Tradition, "Traum" und neuer Wirklichkeit.

Die Redaktion freut sich wie immer über Ihre Diskussionsbeiträge telefonisch unter 0800 22 69 79 kostenlos aus ganz Österreich und per Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Studie der Fresenius Hochschule im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung, Frankfurt/Main

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Alexander Musik