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Praxis - Religion und Gesellschaft
Frauenproteste im Iran
Proteste gegen Zwangsverschleierung im Iran +++ VinziRast: Mitten in der Energiekrise +++ Pakistan: Katastrophe nach der Flut
28. September 2022, 16:05
1. Proteste gegen Zwangsverschleierung im Iran
Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Zhina Amini brennen Kopftücher auf den Straßen im Iran. Am 14. September wurde die Frau von der Teheraner "Sittenpolizei" verhaftet, weil sie ihr Kopftuch nicht "ordnungsgemäß" getragen hatte. Sie fiel noch am selben Tag ins Koma, wurde ins Krankenhaus gebracht und starb am 16. September. Täglich protestieren seitdem Frauen und Männer im Iran gegen das Mullah-Regime, wohl wissend, dass sie dafür verhaftet und im schlimmsten Fall mit dem Leben bezahlen werden. Die Regierung legte gleichzeitig das Internet lahm und sperrte das letzte im Iran frei zugängliche soziale Netzwerk Instagram, um die Bevölkerung von der Außenwelt sowie untereinander zu isolieren. Die Menschen gehen dennoch weiter auf die Straße. Die Proteste zeigen, der Iran ist gespalten zwischen dem Willen zu Modernisierung und der Aufrechterhaltung des Status quo, berichtet ORF-Korrespondentin Katharina Wagner. Über die Hintergründe und theologischen Implikationen der Auseinandersetzungen spricht Lise Abid unter anderem mit der deutschen Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur.
2. VinziRast: Mitten in der Energiekrise
Die allgemeine Teuerung und die Energiekrise machen fast allen Menschen in Österreich zu schaffen - und das wird sich in den kommenden Monaten noch verschärfen. Einige können das vielleicht noch irgendwie wegstecken und durch Erspartes ausgleichen, aber wie geht es jenen Menschen, die bis jetzt schon sehr wenig Geld hatten? Und wie geht es Vereinen und Institutionen, die diese Menschen betreuen? Die Obdachloseneinrichtung VinziRast zum Beispiel muss in manchen ihrer acht verschiedenen Projekte mit einer Verdreifachung der Kosten rechnen. Mariella Kogler war zu Besuch im Corti-Haus im 12. Bezirk in Wien und in der VinziRast "mittendrin" im 9. Bezirk, die Obdach für insgesamt 26 Menschen bietet.
3. Pakistan: Katastrophe nach der Flut
Auch wenn die Unwetter in Pakistan vorbei sind, sind Not und Elend der Menschen geblieben. Das berichtet Christoph Riedl, Generalsekretär der Caritas der Diözese St. Pölten, zu Gast im Praxis-Studio im Gespräch mit Alexandra Mantler. Er ist eben aus Pakistan zurückgekehrt und berichtet von einem "Bild der Verwüstung". 1600 Menschen haben in den Fluten ihr Leben verloren, mehr als sieben Millionen der 220 Millionen Einwohner:innen Pakistans wurden obdachlos. Viele Nutztiere sind verendet, ein Drittel Pakistans steht nach wie vor unter Wasser, die Ernte ist zerstört, Krankheiten wie Malaria, Durchfall und Cholera nehmen zu. Dabei hatte das Land auch davor schon mit einer massiven Finanzkrise zu kämpfen. Sowohl die pakistanische Regierung als auch UNO-Generalsekretär António Guterres führen die schweren Überschwemmungen auf den Klimawandel zurück.
Service
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Universität zu Köln: Prof. Dr. Katajun Amirpur
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Caritas St. Pölten
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