APA/AFP/CHRISTIAN KLINDT SOLBECK
Radiogeschichten
"Am Osloer Fjord oder Der Fremde". Von Hartmut Lange, Diogenes Verlag
Es liest Stefan Suske
17. Oktober 2022, 11:05
Um die Menschheit zu vernichten, braucht es kein Virus, ist die lapidare Aussage der ersten Novelle in Hartmut Langes neuem Band "Am Osloer Fjord oder Der Fremde". Und was geschieht da eigentlich, wenn ein Publikum das trostlose Sterben einer Schwindsüchtigen auf der Bühne beklatscht. Wenn sich das ehemalige Modell eines Malers dagegen wehrt, für den schönen Schein in alle Ewigkeit als Alkoholikerin dargestellt zu werden. Trennungsgeschichten, die sich ewig neu wiederholen: Der eine wähnt sich noch glücklich, während sich die andere längst innerlich verabschiedet hat. Lassen sie sich ergründen? Liebe, Leiden, Verzweiflung und Tod sind die Basis aller Erzählungen: In die Höhen der Kunst und Poesie getrieben, bereiten sie dem Betrachter Erleichterung. Hartmut Lange geht einen Schritt weiter. Ihm, dem Sokratiker und Psychoanalytiker unter den deutschsprachigen Erzählern, geht es um die Wahrnehmung von Wirklichkeit.
Service
Hartmut Lange, "Am Osloer Fjord oder Der Fremde", Diogenes Verlag
Sendereihe
Gestaltung
- Peter Zimmermann