Die Luther Bibel

AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Logos - Glauben und Zweifeln

Die deutsche Sprache und die Heilige Schrift

500 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Teils der Lutherbibel - ihre Bedeutung für Theologie, religiöse Praxis und die deutsche Sprache

Noch wird der Name des Urhebers verschwiegen, als vor 500 Jahren im Herbst 1522 mit dem sogenannten "Septembertestament" der erste Teil der Bibelübersetzung von Martin Luther veröffentlicht wird. Auf dem Titelblatt steht schlicht: "Das newe Testament Deutzsch". Damals ist es im Grunde noch ein subversiver Akt, die "Heilige Schrift" durch die Übertragung in die Landessprache grundsätzlich allen Menschen zugänglich zu machen.

Die "Lutherbibel" hat damit nicht nur die religiöse Praxis revolutioniert, sondern auch die deutsche Sprache selbst entscheidend geprägt. 73 Tage soll Martin Luther für die Übersetzung des Neuen Testaments gebraucht haben - auf der Wartburg unter dem Decknamen "Junker Jörg", denn über den Theologen und Reformator war bereits die Reichsacht verhängt worden. Die komplette Übersetzung der Bibel sollte dann zwölf Jahre später, 1534, in Druck gehen, unter dem Titel: "Biblia: das ist: die gantze Heilige Schrifft Deudsch".

Luther konnte allerdings bereits auf vorhandene Übersetzungen zurückgreifen - und er hatte auch Unterstützung (wie zum Beispiel von Philipp Melanchthon, einem ausgewiesenen Experten für Griechisch). Das Ergebnis wird bis heute verwendet (in behutsam angepasster Form) und ist zu einem wesentlichen Element evangelischer Identität geworden.

500 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Teils der Lutherbibel geht "Logos" ihrer Bedeutung für Theologie und religiöse Praxis nach - und beleuchtet ihren Beitrag zur Entwicklung der modernen deutschen Sprache.

Sendereihe

Gestaltung

  • Markus Veinfurter

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