Die Kurden - ein zerrissenes Volk?

5. Dezember 2022, 13:00

Als am 13. November ein Bombenattentat in Istanbul mehrere Menschen tötete und viele Dutzend verwundete, zögerte die türkische Regierung nicht, kurdische Organisationen für den Angriff verantwortlich zu machen. Obwohl die kurdische PKK jede Verantwortung zurückwies, flog die türkische Luftwaffe mehrere Attacken auf kurdische Ziele in Nordsyrien.

Dieser tödliche Austausch hat einmal mehr die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Kurd:inen gelenkt. Um das Problem zu verstehen, bedarf es einer sehr differenzierten Analyse, sagt Dr. Walter Posch von der Landesverteidigungsakademie Wien, ein international renommierter Experte für die Region. Tatsächlich sind die Kurden zwischen vier Ländern, mehreren Sprachen und verschiedenen religiösen und ideologischen Zugehörigkeiten zerrissen und auch politisch in keiner Weise einig. Gleichzeitig aber bewohnen sie eine Region, der geostrategisch eine große Bedeutung zukommt, was ihre Situation noch schwieriger macht.

Philipp Blom spricht mit Walter Posch über mögliche Zukunftsszenarien für kurdische Menschen zwischen der Türkei, Syrien, dem Irak und dem Iran, erklärt die Rolle verschiedener Organisationen zwischen Nationalismus, Marxismus und Islamismus und fragt, ob ein kurdischer Staat eine Lösung oder ein noch größeres Problem darstellen würde.

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• Punkt eins