Carolyn Bertozzi - AP/NOAH BERGER
Dimensionen
Die Nobelpreise 2022: Chemie
Die Nobelpreise 2022: Chemie
Revolution mit einem "Klick"
Von Sabrina Adlbrecht
6. Dezember 2022, 19:05
Immer komplexere Moleküle zu bauen, dieser Wunsch treibt die chemische Forschung seit jeher an. Dass der Weg dorthin nicht notgedrungen kompliziert sein muss, das hat der Nobelpreis für Chemie 2022 deutlich gemacht, der für Arbeiten auf dem Gebiet der so genannten "Click-Chemie" vergeben wird: eine Synthesemethode, bei der standardisierte Reaktionen aus einfachen Ausgangsstoffen fast jedes organische Molekül erzeugen können, sich also molekulare Bausteine schnell und effizient zusammenfügen lassen. Den Grundstein der Methode haben die US-Chemiker Barry Sharpless und der dänische Chemiker Morten Meldal gelegt. Nützlich ist das auch und vor allem in der Entwicklung von Arzneistoffen. Sie teilen sich den Nobelpreis mit der US-Chemikerin Carolyn Bertozzi, die die "Click-Chemie" für den Einsatz in lebenden Zellen weiterentwickelt hat. Ihre bioorthogonalen Reaktionen laufen ab, ohne die "normale" Chemie der Zelle zu stören. Mittlerweile ist es gelungen, damit die Treffsicherheit von Krebsmedikamenten zu verbessern, die nun in klinischen Versuchen getestet werden.