ORF
Da capo: Im Gespräch
Freda Meissner-Blau, Politikerin
"Ich bin jetzt so frei, wie ich noch nie war!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Politikerin Freda Meissner-Blau
(WH vom 16.10.2014)
16. Dezember 2022, 16:05
1986 kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin. Sie galt als Grande Dame der österreichischen Politik, als eine der Begründerinnen der GRÜNEN und als wandelndes Gewissen der Nation: die Journalistin, Politikerin und Umwelt-Aktivistin Freda Meissner-Blau. Geboren wurde Freda-Meissner-Blau am 11. März 1927 in Dresden, wo sie 1945 den alliierten Brandbombenangriff miterlebte. Dieses Erlebnis prägte sie, Pazifismus war ihr zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Bekanntheit erlangte die studierte Publizistin und Medizinerin durch ihr Engagement gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und den Einsatz gegen die Zerstörung der Hainburger Au. Mit 88 Jahren veröffentlichte sie 2014 eine Autobiographie. Und wie nicht anders zu erwarten, drückt der Titel Widerspenstigkeit, Nachdenklichkeit, (Selbst-)Kritik aus: "Die Frage bleibt! 88 Lehr- und Wanderjahre". Ihr Tod 2015 wurde über alle Parteigrenzen hinweg betrauert. Ein Jahr zuvor, im Herbst 2014, hatte Renata Schmidtkunz mit ihr ein Gespräch geführt. Sie sei immer noch rebellisch, sagte Sie damals, und sie sprach darüber, welche Spuren ihr geografisch und denkerisch vielfältiges Leben in ihr hinterlassen hat.
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Freda Meissner-Blau, Die Frage bleibt, 88 Lern- und Wanderjahre - im Gespräch mit Gert Dressel, 2014 Amalthea Verlag