Mario Kaiser (Souffleur), Justus Eder

JENNI KOLLER/VOLKSOPER WIEN

Moment

Professionell einsagen

Einbläser, Rettungsanker, unsichtbares Helferlein. Souffleure und Souffleusen bei der Arbeit.

Sie wurden lange Zeit in Kästen mit Blick auf die Bühne versteckt und halfen den Darsteller:innen, wenn sie Einsätze verpassten, den Text verdrehten oder unerwartet an einer Gedächtnislücke litten. Heute findet man viele Souffleure und Souffleusen auch auf der Nebenbühne oder prominent in der ersten Reihe, wo sie hochkonzentriert und unbeeindruckt von neugierigen Zuschauer:innen mit Leselicht und Soufflierbuch für möglichst fehlerfreie Vorstellungen sorgen sollen. Vor Publikum müssen sie im besten Fall gar nicht eingreifen, ein Großteil der Arbeit findet in den Proben statt, wo sie akribisch Textänderungen und wiederkehrende Fehler notieren und ein Gespür für die Darsteller:innen entwickeln. In Opernvorstellungen dirigieren sie zusätzlich mit, sagen rechtzeitig den Textanfang der nächsten Phrase ein und müssen dabei das Orchester übertönen.

Soufflieren gilt als schwierige, wenig prestigeträchtige und oft undankbare Aufgabe: Man soll möglichst leise und vom Publikum unbemerkt, aber für die Darstellenden trotzdem laut genug und verständlich soufflieren. Eine spontan eingelegte Kunstpause oder Improvisation von einem "Hänger" unterscheiden und auf die Bedürfnisse verschiedener Darsteller:innen eingehen. Auch wenn man eine Szene durch Zuruf rettet - der Applaus am Ende einer gelungenen Vorstellung gilt trotzdem anderen.

Gestaltung: Vincent Leb

Sendereihe

Gestaltung

  • Vincent Leb