Joseph Ratzinger

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Journal-Panorama

Joseph Ratzinger - Brückenbauer zwischen Tradition und Moderne

Ein Porträt in memoriam Papst Benedikt XVI.
Gestaltung: Tilmann Kleinjung (ARD)

Der am Silvestertag 2022 verstorbene Joseph Ratzinger war von 2005 bis 2013 Papst. Seit Jahrhunderten war er der erste, der zu Lebzeiten zurücktrat. Er legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder und hat die letzten zehn Jahre quasi in Pension verbracht, als Nachbar des amtierenden Papstes Franziskus im Vatikan.

Vor seiner Wahl zum Papst war Benedikt ein geschätzter, aber auch nicht unumstrittener Intellektueller im Dienste der katholischen Kirche. Als Leiter der sogenannten Glaubenskongregation hat er theologische Maßstäbe gesetzt. Der Deutsche, gebürtig aus Marktl am Inn in Bayern, war scharfzüngig, rhetorisch hoch begabt und belesen, allerdings auch sehr konservativ.

In seiner Zeit als Papst unterliefen ihm auch gravierende Fehleinschätzungen - so hat eine unbedachte Äußerung von ihm über Religionsgründer Mohammed einen Aufstand in der islamischen Welt hervorgerufen, er hat einen antisemitischen Bischof rehabilitiert - und das später als Fehler eingestanden - und er machte auch bei der Aufarbeitung von Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche keine gute Figur. Für die ihm in einem Gutachten aus dem Jahr 2022 attestierten Vertuschungsversuche hat Benedikt später in einem Brief um Entschuldigung gebeten.

Das Porträt anlässlich des 90. Geburtstages des damals bereits emeritierten Papstes Benedikt im April 2017 wird aus gegebenem Anlass wiederholt.

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