Kirchenaustritte, "Operation Luxor", Kardinal George Pell

11. Jänner 2023, 18:55

1. Höchststand bei Kirchenaustritten

Die am 11. Jänner veröffentlichte Statistik der katholischen Kirche in Österreich weist für den Stichtag 31. Dezember 2022 4,73 Millionen Katholik:innen aus. Das entspricht einem Rückgang von fast zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund dafür ist der Anstieg der Kirchenaustritte: 2022 lag die Zahl bei über 90.000. Zum Vergleich: 2020 waren es über 58.000. Mehr Menschen haben die katholische Kirche hierzulande nur einmal verlassen: Im Jahr 1939, als Reaktion auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Was sind die Gründe für die aktuellen Austrittszahlen? Oft wird angeführt, es habe in der Pandemiezeit eine Entwöhnung von der Kirche stattgefunden, auch seien manche nicht einverstanden gewesen, dass die Kirche Covid-Impfungen befürwortet habe. Dazu noch die hohe Inflation und damit verbundene Geldsorgen, die zum Austritt bewegen. Für den Pastoraltheologen Paul Michael Zulehner greifen diese Erklärungen letztlich zu kurz. - Gestaltung: Martin Gross


2. Die Folgen der „Operation Luxor“

Mehr als zwei Jahre ist die Operation Luxor her, die groß angelegte Razzia bei mutmaßlichen Mitgliedern der Muslimbruderschaft und der Hamas in Österreich. Rund 100 Beschuldigte, darunter auch Verbände, wurden da geführt. Gegen 31 wurden die Verfahren eingestellt, darunter etwa ein als Anführer der Muslimbruderschaft Beschuldigter oder die Anas-Schakfeh-Stiftung und - wie man seit 10. Jänner weiß - auch gegen den Politikwissenschaftler Farid Hafez. - Gestaltung: Susanne Krischke


3. Kardinal Pell gestorben

Der australische Kurienkardinal George Pell ist im Alter von 81 Jahren in Rom gestorben. Er war von 2014 bis 2017 als Verantwortlicher für Wirtschafts- und Finanzfragen einer der mächtigsten Männer im Vatikan und versuchte, mehr Transparenz und Sauberkeit in die Vatikanfinanzen zu bringen, was ihn in Konflikt mit anderen hochrangigen Kurienmitgliedern brachte.
2018 geriet Pell in die Schlagzeilen, als er in Melbourne wegen sexuellen Missbrauchs zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. 2020 wurde er in letzter Instanz freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.

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