Sprachwissenschafterin Oksana Havryliv

22. Jänner 2023, 09:05

Die Gegenwart mit ihren multiplen Krisen stellt unsere Sicht auf die Welt auf eine Probe. Wichtig ist aber gerade in der jetzigen Zeit, sein Leben weiterzuleben - und dazu gehört auch zu lachen. Eine der ältesten Krisenbewältigungsstrategien der Menschheit ist Humor. Nur als Beispiel die Komödie "Lysistrata" aus dem Jahr 411 v. Chr. des griechischen Dramatikers Aristophanes: Die Athener Frauen stoppen mit organisiertem Sexentzug die kriegerischen Ambitionen ihrer Ehemänner. Lachen und Humor wichtig für unsere Psyche. Selbst vor Adolf Hitler machte die Satire nicht halt. Charlie Chaplin machte in seinem Film "Der große Diktator" den humorlosen Führer zur Lachnummer. "Auch Vladimir Putin wird es nicht schaffen, der Lebensfreude ein Ende zu bereiten. Kurzfristig ja, langfristig hat aber auch ein Despot keine Chance, das Lachen zu verbieten", sagt die Sprachwissenschafterin Oksana Havryliv.

Die Schimpfforscherin Oksana Havryliv ist Germanistin und Sprachwissenschafterin, seit 1994 forscht sie an der Universität Wien zur Schimpfkultur in Österreich. Bis 2021 war die gebürtige Ukrainerin außerdem an der Universität in Lemberg, ihrer Heimatstadt, tätig. 2022 erschien ihr Buch "Schimpfen zwischen Scherz und Schmerz".
Als Sprachwissenschafterin, die sich mit verbaler Aggression und verbaler Gewalt beschäftigt, macht sich Oksana Havryliv Gedanken zu den Themen "Sprache und Krieg" & "Humor im Krieg".

Service

Oksana Havryliv, "Schimpfen zwischen Scherz und Schmerz: Funktionenvielfalt am Beispiel des Wienerischen" (Wiener Vorlesungen), Picus Verlag

Oksana Havryliv, "Verbale Aggression: Formen und Funktionen am Beispiel des Wienerischen" (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich, Band 39), Verlag Peter Lang

Sendereihe

• Gedanken

Gestaltung

• Gerhard Hafner