Arztgespräch

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Was kränkt, macht krank

Gesundheit - das höchste Gut? (2)

"Was kränkt, macht krank", pointierte es Erwin Ringel. Der Arzt und Psychiater gilt als einer der Erfinder der Psychosomatik, also dem medizinischen Gebiet, das untersucht, wie sich Körper und Psyche gegenseitig bedingen. Bis heute werden Erkrankungen, die man nicht sehen kann, von einigen als "weniger ernst" eingestuft, ja von manchen sogar negiert. Das hat auch Auswirkungen darauf, wie Menschen mit psychischen Erkrankungen damit umgehen, ob sie sich Hilfe suchen, aber auch, ob sie diese überhaupt bekommen.

Bei vielen psychischen Leiden gilt die Devise: es ist erst krankheitswertig, wenn die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt wird. Gleichzeitig kann auch das psychische Wohlbefinden Einfluss auf den Verlauf eines körperlichen Leides nehmen. Untersuchungen zeigen: ist ein Mensch vor einem medizinischen Eingriff depressiv, so kann das seine Heilung mitunter negativ beeinflussen. Unterdessen ist auch die "Resilienz" zu einer Art Kampfbegriff geworden. Die Auffassung: man müsse sich nur etwas mehr anstrengen, dann bleibe oder werde man schon gesund, ist völlig kontraproduktiv. Der dadurch hervorgerufene Druck kann das Wohlbefinden Betroffener erst recht schädigen.

Während der Corona-Lockdowns hat die psychische Gesundheit stark gelitten. Besonders unter Heranwachsenden sind Depressionen, Angsterkrankungen und Schlafstörungen stark angestiegen - die Suizidversuche haben sich sogar verdoppelt.

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  • Daphne Hruby