Heilige Kuh Verkehr

7. Februar 2023, 13:00

In der "Elefantenrunde" im ORF vor der Landtagswahl in Niederösterreich am 29. Jänner waren sich die Spitzenkandidaten der Parteien - außer den Grünen - einig: Von einem Tempolimit auf Österreichs Straßen wollten die Damen und Herren nichts wissen - auch wenn eine solche Maßnahme erwiesenermaßen ein einfaches Mittel im Kampf gegen den Klimawandel ist.

In einem Offenen Brief an Bund und Länder machen nun die Leiter:innen von vier renommierten österreichischen Instituten für Verkehrswesen einen neuen Anlauf, um für landesweit Tempo 30 innerorts, 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen zu werben. Und das mit guten wissenschaftlichen Gründen und diversen Partnern im Gepäck.

"Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen, dass eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die effizienteste Maßnahme zur Reduktion verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen (Klimaschutz!), die wirkungsvollste Maßnahme zur Reduktion der Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr und eine der effektivsten Maßnahmen zur Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen ist", so die Initiator:innen.

Die Reduzierung der Geschwindigkeit ist nur eines der Themen, mit denen sich Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums Austria in Vomp, seit nunmehr 35 Jahren beschäftigt. Gurgiser geht es um das schiere Volumen an Verkehr, der sich über die Autobahnen durch Tirol schiebt. Auf der Inntalautobahn bei Wörgl wurden 2022 mehr als 2,9 Millionen LKW gezählt, mehr als vor der Corona-Pandemie, mit entsprechenden Folgen für Gesundheit, Umwelt und Klima. Ein Slot-System mit Voranmeldung der durchfahrenden LKW soll nun Entlastung bringen - genauso wie der Brennerbasistunnel, der allerdings frühestens 2032 fertiggestellt wird.

Was macht die Bemühungen, den Verkehr zu bändigen, so mühsam? Wie kommt es, dass Kommunen, die für ihren Ort ein Tempolimit wünschen, es nicht umsetzen können? Wie ist die Situation bei Österreichs europäischen Nachbarn?

Alexander Musik spricht mit Prof. Dr. Astrid Gühnemann, Leiterin des Instituts für Verkehrswesen der Universität für Bodenkultur, und Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforum Austria.

Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen; oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Alexander Musik