Aktivist Oscar Bear Runner bei der Besetzung des Wounded Knee, 1973

AP

Betrifft: Geschichte

Die Besetzung von Wounded Knee 1973

Indigener Widerstand in den USA
Teil 3: Die Beteiligten
mit: Aram Mattioli, Professor für Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Luzern
Gestaltung: Lukas Tremetsberger

In der Pine Ridge Reservation im US-Bundesstaat South Dakota liegt der Weiler Wounded Knee, er gilt als symbolischer Ort für die Geschichte der nordamerikanischen Indigenen. Hier verübte die US-Kavallerie im Dezember 1890 ein schweres Massaker an Lakota und tötete mindestens 270 von ihnen - ein Schlusspunkt in den sogenannten "Indianerkriegen" des 19. Jahrhunderts.

Anfang der 1970er-Jahre gleicht die Reservation einem Notstandsgebiet. Das Leben der Oglala Lakota ist geprägt von Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus. Eine korrupte Reservatsverwaltung, die viele als Komplizin der US-Regierung sehen, verschärft die prekären Lebensumstände der Indigenen. Gemeinsam mit dem American Indian Movement, einer indianischen Bürgerrechtsbewegung, versucht sich die unzufriedene Bevölkerung dem zu widersetzen.

Am 27. Februar 1973 besetzen 200 Aktivist:innen den Weiler Wounded Knee, nehmen Geiseln, errichten Straßensperren, heben Schützengräben aus. Ein militanter Widerstand beginnt. Die Regierung Nixon schickt bewaffnete FBI-Agenten und versucht, die Versorgung der Okkupant:innen abzuschneiden. Reporterteams bringen den Verlauf der Besetzung in die Fernsehzimmer der Nation und lösen große Sympathie für die Indigenen und ihre Anliegen aus.
Als ihnen Nahrungsmittel und Munition ausgehen, legen die vom Kampf geschwächten Aktivist:innen am 8. Mai 1973 die Waffen nieder. Die Besetzung, bei der zwei Indianer und ein FBI-Beamter erschossen werden, endet am 8. Mai 1973.
Wounded Knee gehört noch immer zu einer der ärmsten Gegenden der USA.

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Buchtipp:
Aram Mattioli: "Zeiten der Auflehnung - Eine Geschichte des indigenen Widerstandes in den USA"( Klett-Cotta)

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  • Lukas Tremetsberger