Eine Glühbirne steckt an einer Steckdose neben einer Kerze.

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Ist die Zukunft elektrisch?

Alles über Gas und Strom in 8 Teilen (8)

Österreich will bis zum Jahr 2030 seinen Gesamtstromverbrauch zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Quellen decken. Wohlgemerkt: bilanziell, sprich der sommerliche Stromüberschuss soll die bestenfalls gleich große Stromlücke im Winter abdecken.
Ob und wie sich das ausgeht, wird sich zeigen. Denn derzeit stammen zwei Drittel des inländischen Stroms aus Wasserkraft, gefolgt von fossilen Wärmekraftwerken. Der Rest von 15 Prozent kommt von Wind, Sonne, Biomasse und aus der Ablauge von Papierfabriken.

Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler benötigen deutlich weniger Energie als einige Jahrzehnte zuvor- anhand des Energie-Labels von der grünen A+++ Kategorie bis zum roten Bereich lässt sich die Energieeffizienz beim Geräteneukauf schnell erkennen. Jedoch haben inzwischen zusätzlich etliche neue Geräte im Haushalt Einzug gehalten, Stichwort Spielkonsole, Beamer oder Küchenmaschinen mit WLAN Verbindung. Und was an Einsparungen pro Gerät erzielt worden ist, wird durch die steigende Anzahl von smarten Neugeräten wieder wettgemacht: der sogenannte Bumerang oder auch Rebound-Effekt.

Daran hat auch die Digitalisierung ihren Anteil und die frisst viel Strom: seit dem Jahr 2010 hat sich der globale Internetverkehr um das 20(!) fache erhöht! Damit verbunden sind viele Arbeitserleichterungen in Organisation, Kommunikation und Produktionsablauf. Der Wermutstropfen dabei: die enormen Streaming- und Serverleistungen verbrauchen viel Strom.

Müssen wir mehr Stromsparen? Wenn die Zukunft weg von fossilen Energieträgern und ihren klimaschädigenden CO2 Emissionen Richtung Nachhaltigkeit gehen soll, dann spielt die Elektrizität eine große Rolle. Es muss mehr Strom erzeugt, aber gleichzeitig auch weniger verbraucht werden. Welche Rolle auch noch andere Energieträger dabei spielen werden, bleibt offen. Fest steht, dass die Zukunft insgesamt elektrischer werden wird.


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