Katharina Knap, Johannes Silberschneider und Hannes Duscher.

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Ö1 Hörspiel

Weltverschwörer aus Österreich

"Fake News Blues". Von Felix Kalaivanan, Yannick Reuter, Andreas Schiessler und Sophia Sixta. Idee und Konzept: Monika Kalcsics. Mit Hannes Duscher, Roland Gratzer, Katharina Knap, Johannes Silberschneider, Sona MacDonald, Gerald Votava, Elisabeth Semrad, Lukas Tagwerker, Saskia Klar, Paul Kraker, Stephan Pokorny, Marina Ninic und Andreas Schiessler. Ton: Philip Scheiner, Robert Pavlecka. Musik: Peter Kaizar. Regie: Philip Scheiner (ORF 2019)

Angespannt sitzen Reini und Alfred in ihrem klapprigen Auto und starren auf das Funkhaus in Wien. Ihr Plan ist simpel, aber riskant. Sie wollen endlich ihre Wahrheit verbreiten. Es ist nicht nur ihre Wahrheit. Sie teilen sie mit einer eingeschworenen Gruppe, die sich im Westen des Landes auf ein Anwesen einer verarmten Adelsfamilie zurückgezogen hat.

Aus der Sicht dieser Gruppe handelt es sich bei der Republik Österreich um ein pseudostaatliches, ausbeuterisches, freiheitsgefährdendes Firmenkonglomerat. Sie müsse daher kompromisslos abgelehnt werden. Bewaffnet mit einer Audiokassette, einer Pistole mit Schalldämpfer und einer großen Portion Voreingenommenheit verschafft sich Reini Zutritt zum Abendjournalstudio von Ö1. Sein Plan misslingt und Reini sieht sich gezwungen, die Moderatorin Andrea und den Tontechniker Michael samt Übertragungswagen auf die Ländereien der Gräfin von Virgen zu bringen, den Sitz von Neu-Österreich. Von dort sollen die Nachrichten an die unwissende Welt verkündet werden. Ein nächtlicher Roadtrip beginnt.

"Fake News Blues" war die erste Fiction-Podcast-Serie des ORF. Die Serie wurde Ende März 2019 zum ersten Mal zeitgleich auf Ö1 und auf FM4 ausgestrahlt (online als Podcast und on air). Zwei FM4-Stars spielten Hauptrollen: Hannes Duscher und Roland Gratzer.

Dass die Wirklichkeit tragischerweise die Satire überholen kann, zeigte dreieinhalb Jahre später eine Razzia in elf deutschen Bundesländern und in Österreich. Im Dezember 2022 wurden 25 mutmaßliche Mitglieder der Vereinigung der "Reichsbürger" festgenommen. Sie wollten den Reichstag stürmen. Die Beschuldigten, so heißt es, hätten es sich zum Ziel gesetzt, "die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen". Man sei sich bewusst gewesen, "dass dieses Vorhaben nur durch den Einsatz militärischer Mittel und Gewalt gegen staatliche Repräsentanten verwirklicht werden kann". Hierzu würde auch die "Begehung von Tötungsdelikten" zählen. Die Mitglieder der Gruppierung folgten "einem Konglomerat aus Verschwörungsmythen bestehend aus Narrativen der sogenannten Reichsbürger- sowie der QAnon-Ideologie".

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