Ast mit grünen Blättern

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Wie sauber ist Green-Washing?

Der Öko-Ablasshandel: Von Co2-Zertifikaten, Climate-Bonds und Green Washing (1)

Unternehmen wie Länder werben sehr gerne mit dem Slogan "klimaneutral". Fast hat man den Eindruck, "klimaneutral" sei die neue "Unschuldsvermutung". Denn auch bei dem Begriff "Klimaneutralität" kommt es darauf an, wer diesen, wann und in welchem Zusammenhang gebraucht. Auf diversen Klimakonferenzen setzen sich Fachleute für eine Klimaneutralität im Sinne eines nachhaltigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ein.

Weltweit interpretieren Staaten dieses Ziel und vor allem dessen Umsetzung dann allerdings unterschiedlich. Das gilt auch für Unternehmen. Noch schwammiger wird es bei dem Begriff "grün". Hier geht die, nennen wir es mal: "kreative Auslegung" so weit, dass sich ein eigenes Wort für die missbräuchliche Verwendung herausgebildet hat: Green-Washing.

Ein Beispiel: ein fossiler Energieerzeuger will in Zeiten der öffentlichen Fokussierung auf den Klimawandel sein Image verbessern. Er schreibt sich fortan den Umweltschutz auf die Fahnen, lagert aber gleichzeitig seine "schmutzigen" Geschäfte in andere Firmensparten aus. Komplexe Unternehmensgeflechte erschweren hier den Überblick. Dasselbe Muster gibt es auch bei öffentlichen Ereignissen, etwa Groß-Sportveranstaltungen. Damit wird ein eigentlich hehres Ziel - nämlich eine nachhaltigere Gesellschaft - beschädigt und das Wort "grün" negativ umgefärbt.

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  • Daphne Hruby

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