Cornelius Obonya

Cornelius Obonya - ORF/JOSEPH SCHIMMER

Radiogeschichten

Marieluise Fleißer - Das Fräulein und der Schwimmer

"Eine Zierde für den Verein" von Marieluise Fleißer. Es liest Cornelius Obonya.

Gustl Gillich, Sohn der Tabak-Gillichs und seit kurzem Inhaber eines eigenen Ladens, schert sich wenig um Frauen; vor allem im Sommer hält er sich von ihnen fern, denn da werden Zeit und Körper ganz vom Schwimmtraining in Anspruch genommen. Gustl gewinnt seit Jahren alle Wettbewerbe in Bayern und ist als "Schwimmphänomen" eine lokale Berühmtheit. Bei Frieda ist allerdings alles anders, denn das berufstätige, kurzhaarige, Lederjacken tragende "Fräulein" benimmt sich nicht so, wie er das von Frauen gewöhnt ist.

Ein Ausschnitt aus "Eine Zierde für den Verein" von Marieluise Fleißer, dem einzigen, 1931 unter dem Titel "Mehlreisende Frieda Geier" erschienenen Roman der neusachlichen Dramatikerin aus Ingolstadt, in dem sie in süddeutschem Volkston ein scharfes Bild der Kleinstadt am Vorabend der Nazi-Diktatur zeichnet.

Marieluise Fleißer (1901-1974), studierte Theaterwissenschafterin, gehörte zur literarischen Gruppe, die Bertolt Brecht um 1925 in Berlin um sich versammelte. Ab 1932 lebte Fleißer wieder in Ingolstadt. Ihre Texte waren in der NS-Zeit verboten. Heute wird sie mit ihren Dramen und ihrer Prosa zwischen Brecht und Horvath gestellt.

Service

Marieluise Fleißer, Eine Zierde für den Verein. Roman vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen. Suhrkamp TB 2020

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