Zeit-Ton

Yara Mekawei im Porträt

Gehörsehen mit Yara Mekawei

Die Werke der oftmals multidiziplinär arbeitenden Musikerin und Klangkünstlerin Yara Mekawei sind inspiriert von den gesellschaftlichen Dynamiken urbaner Zentren, Architektur, Sozialgeschichte, Philosophie und Literatur. Mithilfe eines eigens entwickelten Ver- und Entschlüsselungssystem übersetzt Mekawei die Mythologien und Erzählungen sufistischer Dichter und Philosophen in Musik. Zur Beschreibung ihrer künstlerischen Praxis hat sie den Begriff des "Gehörsehens" geprägt, der auch im Zentrum ihres Buches "Die Klänge der bewegten Bilder" steht. Aber auch die Erforschung der Klang- und Musikwelt afrikanischer Städte bildet einen Schwerpunkt. Yara Mekawei ist in Kairo aufgewachsen und lebt derzeit in Berlin.

Vom ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst wurde sie heuer für die Plattform Shape+ nominiert. Im Rahmen einer Shape+ Residency arbeitet sie derzeit mit Ulla Rauter und Hui Ye an dem Projekt "Sonic Exegesis". Auch Rauter und Ye interessieren sich für die Musikalität, die der Sprache innewohnt und haben ihre eigenen Übersetzungsmethoden entwickelt. Ausgangspunkt von "Sonic Exegesis" bilden zwei Auszüge aus dem Buch "Wie man verschwindet" des ägyptischen Künstlers und Autors Haytham El-Wardany, das sich mit dem Konzept des Zuhörens als eine Form von Protest beschäftigt, die im Alltag praktiziert werden kann.

Shape ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound, die 2014 vom musikprotokoll mitgegründet wurde. Sie wird durch das Programm "Creative Europe" der Europäischen Union gefördert.

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Yara Mekawei

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