Duo "Toriser & Handle"

CHRISTOPHER GLANZL

Contra - Kabarett und Kleinkunst

Unvermutetes vom Duo "Toriser & Handle"

"Clusterfuck": In seinem zweiten Programm lässt sich das außergewöhnliche Musikkabarett-Duo "Toriser & Handle" durch die Zeit schleifen.
Gestalter: Gabriel Schaffler

Schubladen und Etikette sorgen für Ordnung und Übersichtlichkeit. In der Küche wie auch in der Kleinkunst. Doch sie erzeugen auch Erwartungshaltungen - und sorgen dadurch bisweilen für wundersame Überraschungen. "Musikkabarett" ist nämlich - trotz seiner formalen Richtigkeit - nur eine notdürftige, vielleicht sogar irreführende, zumindest sträflich unzureichende Beschreibung des originellen humoristischen Werks und Wirkens des 2018 in einer löblichen Spontanreaktion entstandenen Duos "Toriser & Handle".

Für ihr Debütprogramm "Weltraumschrott" vertonten und verdichteten der Weinviertler Frontman Leopold Toriser und der sein Instrumentarium vielseitig und expressiv bedienende Tiroler Musiker Simon Handle ausschließlich Themen, deren Besingbarkeit bis dato bezweifelt werden durfte. Sofern sie überhaupt schon mal in Betracht gezogen wurden. Nicht ganz naheliegend sind auch die jeweils mühelos ausgebeuteten Musikstile - von Heavy Metal über Country, Schlager und Blues bis Wienerlied. In Summe also eine hochgradig überraschungsreiche, von schräger Komik, Aberwitz und Scheißmichnix geprägte Show.

Nicht minder verheißungsvoll liest sich der Pressetext zu ihrem zweiten Programm "Clusterfuck" (Premiere am 7. April im "Theater am Alsergrund"), das wir Ihnen in dieser Ausgabe von "Contra" präsentieren:

"Clusterfuck ist ein minutiöser Streifzug durch unvorhergesehen ausufernde Probleme des Alltags. Eines Alltags des 21. Jahrhunderts, an der Schwelle zur völligen Auflösung liebgewonnener Gewohn- und Gewissheiten. Auf unterschiedlichsten Altären wird heute alles geopfert, was früher lieb und teuer war: Sozialleben, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Zukunft schlechthin. Das klingt jetzt schlimm - doch natürlich ist es möglich, sich das alles schönzureden. Wo ein solches Unterfangen dann an natürliche Grenzen stößt, wird es übernatürlich. Logik und Vernunft wandeln sich von Werkzeugen zu Hürden, die sportlich überwunden werden - in einem sinnbefreiten Parcours standhafter Selbstbehauptung.

Im zunehmend individuellen Wahn der Realität treten Details in den Vordergrund, die gründlich erforscht sein wollen, bevor es zu spät ist: Sind es in Wirklichkeit Amphibien - Stichwort Froschkönig - die das Gefüge der Märchenwelt zusammenhalten? Ist Tindern im Zug der God-Mode des Onlinedatings? Woran scheitern Schnecken bei einer Brandschutzversicherung? Und macht ein Totimpfstoff wirklich unsterblich? Solche und ähnliche heiße Fragen werden in "Clusterfuck" zur vollständigen Zufriedenheit aller Beteiligten beantwortet. Eingeweihte wissen am Ende mehr als vielleicht gut ist."

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