Joe Biden

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Europa-Journal

Handelspolitik, Russland, Türkei, Bosnien-Herzegowina

Handelspolitik: Wie soll die EU auf den amerikanischen "Inflation Reduction Act" reagieren? +++ Russland: Der "Tag des Sieges" wird zum Hochamt für den russischen Nationalismus +++ Türkei: Kann ein Sieg der Opposition die Wirtschaftskrise beenden? +++ Bosnien-Herzegowina: Die junge Generation versucht den Sprung über die ethnischen Grenzen

Moderation: Markus Müller-Schinwald

Handelspolitik: Wie soll die EU auf den amerikanischen "Inflation Reduction Act" reagieren?

Das US-Paket ist eigentlich gegen China gerichtet, sorgt aber auch in Europa für immer größeres Kopfzerbrechen. Mit dem "Inflation Reduction Act" (IRA) will Präsident Joe Biden mehrere Ziele gleichzeitig erreichen: Er will den klimaneutralen Umbau der amerikanischen Wirtschaft beschleunigen und gleichzeitig die wirtschaftliche Abhängigkeit von China reduzieren. Doch die großzügigen Förderungen stellen auch eine Gefahr für europäische Unternehmen dar. Ihnen drohen Wettbewerbsnachteile, außerdem könnten grüne Technologien in den USA bald deutlich günstiger entwickelt und produziert werden als in Europa. Das Jacques-Delors-Zentrum in Berlin hat die Auswirkungen des IRA auf die europäische Wirtschaft analysiert. Nils Redeker, der Autor der Studie, erklärt, wie die EU darauf reagieren kann.

Russland: Der "Tag des Sieges" wird zum Hochamt für den russischen Nationalismus

Der sogenannte "Tag des Sieges" am 9. Mai ist in Russland seit langem der wichtigste Feiertag. Doch von einem Tag der Freude, an dem die Erinnerung an den Sieg über Nazi-Deutschland gefeiert wurde, ist der 9. Mai in den letzten Jahren zu einem Hochamt des russischen Nationalismus geworden. Die russische Führung nutzt den Tag, um ihre Version der Weltpolitik zu präsentieren und die Bevölkerung auf den Kampf gegen den angeblich degenerierten Westen einzuschwören. Auch die sogenannte "militärische Spezialoperation" gegen die Ukraine ist aus Sicht des Kreml eine Weiterführung des Kampfes gegen den Faschismus, berichtet Paul Krisai.

Türkei: Kann ein Sieg der Opposition die Wirtschaftskrise beenden?

In den letzten Tage vor der Wahl versucht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan noch einmal alles, um die Wählerinnen und Wähler von der desolaten Wirtschaftslage in ihrem Land abzulenken. Sollte Erdogan am Sonntag abgewählt werden, dann könnte das vor allem die Quittung für seine Wirtschaftspolitik sein. Während sich Erdogan mit Infrastruktur-Großprojekten herausreden möchte, setzt sein Herausforderer auf eine Rückkehr zur klassischen Wirtschaftspolitik und eine Erneuerung des Landes von unten. Ob ein Wahlsieg der Opposition den wirtschaftlichen Aufschwung bringen kann, berichtet Isabel Gotovac.

Bosnien-Herzegowina: Die junge Generation versucht den Sprung über die ethnischen Grenzen

Fast 30 Jahre ist es her, dass in Bosnien-Herzegowina gekämpft wurde. Doch der Krieg hat das Land bis heute nicht losgelassen, noch immer bestimmt die Spaltung zwischen den drei Volksgruppen die Politik und das gesellschaftliche Leben. Sogar die Schulen sind getrennt, Lehrpläne und Schulbücher schauen in den verschiedenen Landesteilen unterschiedlich aus. Ein Theaterprojekt in Sarajewo versucht deshalb Jugendliche zusammenzubringen, um gemeinsam über die Vergangenheit zu reden und so den Weg für eine gemeinsame Zukunft zu öffnen. Stefan Schocher hat sich das Projekt angeschaut.

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