Ohne russisches Gas - und dann?

5. Juni 2023, 13:00

Rund 80% der österreichischen Erdgas-Importe kommen aus Russland - so war es vor dem Krieg gegen die Ukraine - und ist es auch heuer wieder, nach einem vorübergehenden Rückgang im Lauf des letzten Jahres. Der Gasfluss aus Russland könnte aber viel früher versiegen als mit dem Auslaufen der Verträge 2040 - nämlich mit dem Ende des Transitvertrags über ukrainisches Territorium Ende 2024. Mit dieser Einschätzung hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende des österreichischen Energie- und Chemiekonzerns OMV, Gerhard Roiss, aufhorchen lassen und die Diskussion über Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas angeheizt.

Etliche Industriezweige verwenden Gas und brauchen zumindest vergleichbare Energieträger, das ist seit dem Krieg vermehrt ins Bewusstsein gerückt. Auch die Raumheizung beruht in den großen Städten zu großen Teilen auf Gas. Der Abschied vom Energieträger Erdgas, so notwendig er aus ökologischer Sicht ist, erscheint damit als technische, wirtschaftliche und politische Herausforderung.
Doch auch beim Wechsel auf andere Lieferanten liegt Österreich hinter anderen EU-Staaten. Deutschland konnte seine Importe aus Russland schon letztes Jahr von einem Anteil von über der Hälfte auf gegen Null reduzieren. Warum scheint das Ersetzen der russischen Importe in Österreich so schwierig?

Die Energiewirtschaftlerin Carola Millgramm leitet die Abteilung Gas in der E-Control, der Strom- und Gas-Regulierungsbehörde für alle Konsument:innen. Der Unternehmensberater und ehemalige Vorstand der E-Control Walter Boltz hat als Berater zuletzt für das Klimaschutzministerium Vorschläge für eine unabhängige Energieversorgung erarbeitet.
Johann Kneihs spricht mit beiden Fachleuten und mit den Hörer:innen über die Versorgungssicherheit und die Bedeutung des Energieträgers für Österreich, Wege aus der Abhängigkeit von Importen aus Russland sowie Möglichkeiten und Grenzen einer weitergehenden Ersetzung von Gas.

Die Redaktion freut sich über Ihre Beteiligung am Gespräch, während der Sendung unter 0800 22 69 79 (kostenlos aus ganz Österreich), oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs