Schüler im Unterricht.

APA/DPA/PHILIPP VON DITFURTH

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Mental Health Days, Achalasie

Damit die psychische Gesundheit kein Tabu-Thema mehr ist - "Mental Health Days" an Schulen +++ Wenn der Bissen im Hals stecken bleibt - Achalasie


1. Weltweit lebt jeder siebte junge Mensch zwischen 10 und 19 Jahren mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder leidet unter Angststörungen, Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten. Das geht aus einer von UNICEF und dem Gallup Institut im Sommer 2021 durchgeführten internationalen Umfrage hervor.
Die Pandemie hat die Lage verschlechtert, und in Österreich ist sie laut dieser Studie sogar besonders dramatisch: Mehr als 18 Prozent der Jugendlichen leiden unter psychischen Problemen. Suizid stellt nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe dar. Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche, ist essenziell für die Entwicklung des Menschen.

Daher sollte sie auch dort thematisiert werden, wo man möglichst viele Jugendliche erreicht: in der Schule. Das ist der Ansatz der "Tage der psychischen Gesundheit" - den "mental health days", einer Initiative des "Vereins zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien". Maria Harmer war bei einem "mental health day" in einer Wiener Schule dabei.

2. Bei Menschen, die an Achalasie leiden, kann die soeben geschluckte Nahrung nicht weitertransportiert werden. Sie bleibt zum Teil oberhalb des Magens liegen oder wird hochgewürgt. Außerdem kann sich die Speiseröhre, in der Fachsprache Ösophagus genannt, verkrampfen, sodass es zu heftigen Schmerzen im Brustraum kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Achalasie zu erkranken liegt bei etwa 1:10.000. Damit wird sie zu den überaus seltenen Orphan-Diseases gezählt. Gerade weil sie so selten ist, besteht die Gefahr, dass sie übersehen oder erst sehr spät diagnostiziert wird.
Zwar gibt es keine Heilung für die Erkrankung, für die Autoimmunprozesse verantwortlich gemacht werden, doch effiziente Therapien. Daher ist eine frühe Diagnose auch von großer Bedeutung, wie der Chirurg Univ.-Prof. Dr. Johannes Zacherl erklärt.

Der Diagnose-Goldstandard ist die Druckmessung in der Speiseröhre durch die hochauflösende Manometrie.
Therapeutisch stehen zur Verfügung: eine Behandlung mit Botulinumtoxin und eine Aufdehnung des verengten Muskels am Mageneingang (endoskopische pneumatische Dilatation). Dann die chirurgische Spaltung dieses Muskels per Laparoskopie mit mehreren kleinen Bauchschnitten. Und neuerdings auch endoskopisch, mittels POEM-Methode (Perorale endoskopische Myotomie).
Ronny Tekal wirft einen Blick in die Speiseröhre und hat dafür Johannes Zacherl, sowie einen Betroffenen vor das Mikrofon geholt.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Lydia Sprinzl, MA.

Service

Weitere Infos zum Beitrag über die Mental Health Days:

Interviewte Personen:

Golli Marboe
Obmann des Vereins zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien
Initiator der "mental health days"
Homepage

Mag.a Dagmar Taferner
Traumazentrum "Die Boje"
Psychotherapeutin und Klinische- und Gesundheitspsychologin
Homepage

Direktion DI Mag. Roman Graf
Leiter Schulzentrum Lessinggasse. BRG/BORG II Lessinggasse
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Angebote für Schulen
UNICEF "Bericht zur Situation der Kinder in der Welt 2021 "On My Mind: Die mentale Gesundheit von Kindern fördern, schützen und unterstützen"
Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit
Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen
BM für Gesundheit
HBSC (Health Behaviour in School-aged Children)-Studie
WohlfühlPOOL - Ressourcen zur psychosozialen Gesundheit
Suizidprävention Fonds Gesundes Österreich
SUPRA Suizidprävention Österreich

Weitere Infos zum Beitrag über Achalasie:

Interviewte Personen:

Univ.-Prof. Dr. Johannes Zacherl
Facharzt für Chirurgie
Vorstand der Abteilung für Chirurgie, Leiter des Zentrums für Speiseröhren- und Magenchirurgie
St. Josef-Krankenhaus
Lehrstuhl für Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes an der SFU
Auhofstraße 189
A-1130 Wien
Tel.: +43/1/878 44 5210
E-Mail
Homepage

Raimund Ströcker
Betroffener

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Achalasie-Symptome (Meduni Wien)
Infos zur Achalsaie (Salzburger Landeskliniken)
Achalasie Selbsthilfe e.V. Deutschland
Speiseröhrenkrampf: Das solltest du wissen (Quarks)

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