"Pride" zwischen Attraktion, Akzeptanz und Ärgernis

16. Juni 2023, 13:00

Eine Viertelmillion Menschen wird morgen, Samstag, zur Regenbogenparade in Wien erwartet - zum Höhepunkt des "Pride Month" (Monat des Stolzes) Juni. Die Parade und eine Fülle weiterer Veranstaltungen wollen auf die Rechte und Anliegen von rund 10 Prozent der Bevölkerung aufmerksam machen: von Menschen mit anderer als heterosexueller Orientierung.

Diese Aufmerksamkeit scheint von Jahr zu Jahr zu wachsen, die bunten Farben der LGBTIQ-Communities prangen an immer mehr Orten, von Verkehrsbetrieben bis zu Büchereien, von Banken bis zu Boutiquen reicht der Regenbogen.

Gleichzeitig bleibt vielerorts auf der Welt die Situation von Menschen mit anderer als heterosexueller Orientierung schwierig und gefährlich, werden Menschen mit "abweichender" Geschlechtsidentität verfolgt. In den USA ist über Fragen wie die Sexualaufklärung in Schulen, die Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ-Personen zuletzt ein "Kulturkampf" ausgebrochen, geschlechtliche Diversität ist zum hochrangigen Politikum und Wahlkampfthema geworden.

Warum ist sexuelle Vielfalt für die einen faszinierend und attraktiv - für andere anstößig und ein Ärgernis? Wie fällt die Bilanz in Österreich aus: Ist die Präsenz der Regenbogenfarben bis hin zur Werbung ein Zeichen für allgemeine Akzeptanz - oder "Pridewashing"? Wie viele Firmen haben interne Richtlinien für Offenheit, und wie wird diese in der Unternehmenskultur gelebt? Wie steht es darum im öffentlichen Leben?

Darüber spricht Johann Kneihs mit der Lehrerin Viktoria Veronese, sie setzt sich mit dem Verein "Ausgesprochen!" für eine Kultur des Respekts im Schulbereich ein, und mit dem Sozialwissenschaftler und Psychotherapeuten Wolfgang Wilhelm, Leiter der Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten der Stadt Wien.

Die Redaktion freut sich wie immer über Ihre Teilnahme am Gespräch: telefonisch während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79, oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Buch-Tipp:
Rainer Bartel (Herausgeber), Heteronormativität und Homosexualitäten, Studienverlag Innsbruck 2014

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs