Die Esplanade an der Traun in der Kaiser-Stadt Bad Ischl im Salzkammergut

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Journal-Panorama

Dissonanzen im Salzkammergut

Das Kulturhauptstadtjahr 2024 wirft seine Schatten voraus

Es war eine Riesensensation, als das Salzkammergut mit der "Bannerstadt" Bad Ischl vor dreieinhalb Jahren zu einer der Europäischen Kulturhauptstädte 2024 ernannt wurde. Nach einem rumpeligen Start mit Intendantenwechsel und heftigen internen Zwistigkeiten arbeitet das Team rund um die neue Intendantin Elisabeth Schweeger seit knapp zwei Jahren mit Hochdruck an den Vorbereitungen. Keine leichte Aufgabe: Schließlich wollen die Interessen von 23 Gemeinden, die sich zum "Kulturkammergut" zusammenschließen möchten, berücksichtigt werden.

Inhaltlich wird man im Salzkammergut 2024 den Spagat zwischen Traditionellem und Innovativem wagen: Star-Dirigent Franz Welser-Möst kuratiert, wie schon in den vergangenen Jahren, eine volksmusikalische "Hausmusik-Roas" in zahlreichen Orten der Region; Künstlerinnen wie Valie Export und Elfie Semotan werden zusammen mit Kolleg/innen aus Israel, Island, Lettland, Japan und Nigeria den Kulturdialog mit den Einheimischen pflegen. Und der US-amerikanische Klang-Bildhauer Bill Fontana wird die Glocken von Notre Dame in einer monumentalen Klang-Installation in den Dachstein-Rieseneishöhlen zum Klingen bringen.

Überschattet werden die Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr 2024 von aggressiven kommunalpolitischen Querelen in Bad Ischl. Eine neue politische Gruppierung, die Liste "Zukunft Ischl" - die bei den Gemeinderatswahlen 2021 auf 34 Prozent der Stimmen kam - liefert sich heftige Scharmützel mit der traditionellen Ischler Bürgermeister-Partei SPÖ. Jetzt hofft man auf Hilfe von oben: Als Mediator soll der Stadtpfarrer einspringen.

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