40 Prozent weniger: Warum sind Frauenpensionen so niedrig?

4. August 2023, 13:00

Der 4. August 2023 ist "Equal Pension Day" - jener Tag, an dem Männer so viel Pension auf dem Konto haben, wie Frauen erst am Ende des Jahres erreichen. Anders ausgedrückt: Frauen bekommen in Österreich derzeit im Durchschnitt um vierzig Prozent weniger Alterspension als Männer. Das sind - so der statistische Wert - jeden Monat 877 Euro. Die Statistik besagt außerdem: ändern sich die Bedingungen für Frauen weiterhin so langsam, schließt sich die Pensionslücke erst in mehr als 100 Jahren.

Was sind die Hauptgründe dieser fortdauernden Ungerechtigkeit? Sind es die Frauen selbst, wie manchmal zu hören ist - Motto: Mögen sie doch mehr arbeiten! Wer oder was hält Frauen in Teilzeitbeschäftigung oder schlecht bezahlten Berufen fest, in vielerlei Betreuungspflichten und Mehrbelastung? Wo sind Fallen und Stolpersteine, auf die gerade junge Frauen achten könnten, die das Thema Pension gewöhnlich weit von sich wegschieben?

Laut Statistik sind Frauen in Vorarlberg am meisten benachteiligt. Dort erhalten Männer im Schnitt rund 2.100 Euro Alterspension, Frauen aber nur rund 1.100 Euro. Auch in Oberösterreich, Tirol und der Steiermark ist - in dieser Reihenfolge - der Unterschied groß; im Burgenland, in Salzburg, Niederösterreich und Kärnten ist er etwas geringer. Punkto Geschlechtergerechtigkeit und Alterspension schneidet Wien am wenigsten schlecht ab, hier beträgt der Vorsprung der Männer aber immer noch 30 Prozent. Was sagen die Länderunterschiede aus? Was kann die einzelne Frau tun?

Andrea Hauer spricht mit der Sozialwissenschaftlerin Ingrid Mairhuber, die sich seit drei Jahrzehnten mit der materiellen Ungleichheit zwischen Frauen und Männern speziell im Alter beschäftigt und mittlerweile Informationsworkshops veranstaltet. Rufen Sie uns an und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

Service

Information:
Ingrid Mairhuber und Bettina Stadler: Gender Pay Gap in Pension und Pension Literacy von Frauen in Österreich. Erschienen in "Wirtschaft und Gesellschaft" (AK), Heft 4/2020.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andrea Hauer