Mit Ping Pong gegen Parkinson

14. August 2023, 13:00

Morbus Parkinson, der langsam fortschreitende Verlust von Nervenzellen, ist "die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit weltweit", heißt es auf der Homepage "PingPongParkinson.at". Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, "Tischtennis-Spielen als Teil der physikalischen Therapie bei der Parkinson-Erkrankung zu fördern und die rund 24.000 von Parkinson betroffenen Menschen in Österreich von den Sofas und der häufigen Isolation weg hinein in die Sporthallen und unter die Menschen zu bringen."

Und das mit offensichtlich immer größerem Erfolg: So treffen sich zwischen 25. und 30. September in der Messehalle im oberösterreichischen Wels über 300 Tischtennis-Spielerinnen und -Spieler aus 22 Nationen zu einer Weltmeisterschaft mit einer Besonderheit: Alle aktiven Teilnehmenden leiden an Parkinson.

"Erfunden" hat die Tischtennis-Therapie der in New York lebende Kroate Nenad Bach. Der Komponist und Musiker Bach, selbst Parkinson-Patient, konnte als Folge der Krankheit nicht mehr Gitarre spielen. Dann merkte er, wie die speziellen Bewegungsabläufe beim Tischtennisspielen die Symptome linderten. Nenad Bach gründete 2017 "PingPongParkinson"´ - zwei Jahre später fand in New York die erste WM mit Parkinson-Patient:innen statt.

Hans-Peter Stangl aus dem steirischen Voitsberg ist selbst Parkinson-Patient und Mit-Organisator der Weltmeisterschaft in Wels. Der leidenschaftliche Tischtennis-Spieler und unermüdliche "PingPongParkinson"-Netzwerker war auch bei der WM 2022 im kroatischen Pula dabei, wo er die Bronze-Medaille im Mixed-Doppel holte.

Die Sportmedizinerin und Neurologin Heidemarie Zach beschäftigt sich schon lange mit Bewegungstherapien bei Morbus Parkinson. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist der Tremor bei Parkinson, also das krankheitstypische unwillkürliche Zittern eines Körperteils.
Zach, früher selbst Leistungssportlerin, hat außerdem mit ihrem Projekt "Klettern mit Parkinson-Patienten" viel Erfahrungen gesammelt; derzeit sucht sie noch Freiwillige für ihr nächstes Forschungsprojekt: Boxen mit Parkinson.

Auf welche Weise hilft Bewegungstherapie bei Morbus Parkinson? Inwieweit ist die soziale Interaktion dabei förderlich? Welche speziellen Bewegungsabläufe sorgen dafür, dass sich gerade Tischtennis als Therapie eignet?

Alexander Musik spricht mit Hans-Peter Stangl, Mitglied im Organisationsteam der "Ping PongParkinson"-Weltmeisterschaft in Wels und Ap. Prof. Priv. Doz. Dr. Heidemarie Zach, PhD. BSc., Neurologin an der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien.

Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen; oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Alexander Musik