Historische Gebäude in Xinjang

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Radiokolleg

Chinesische Hegemonie - Der Umgang mit Minderheiten (4)

Xinjang und die Mongolei

Die heute als autonomes Gebiet Xinjang bezeichnete Provinz liegt im äußersten Nordosten Chinas. In dem Gebiet, etwa dreimal so groß wie die Ukraine, leben etwas 26 Millionen Menschen. 45 Prozent davon entfallen auf das Turkvolk der Uiguren. Knapp 41 Prozent sind eingewanderte Han-Chinesen. Mit der Entdeckung reicher Rohstoffvorkommen in Xinjang stieg das Interesse der chinesischen Zentralregierung an diesem Gebiet. Bei den Vergaben von lukrativen Aufträgen kommen jedoch fast ausschließ Han-Chinesen zum Zug. Weiters wird die nomadische Bevölkerung mehr und mehr zur Sesshaftigkeit genötigt. 2009 kam es zu Aufständen. Die Überwachung, die ab 2020 während der Corona-Lockdowns in China großflächig ausgerollt wurde, wurde zur Unterdrückung von Aufständen bereits Jahre zuvor in Xinjang erprobt. Zu den Repressionen zählen auch die von der chinesischen Regierung als "Umerziehungslager" bezeichneten Straflager.

Mit nur 2 Personen pro Quadratkilometer ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Auf einer Fläche von mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometern leben nur 3,3 Millionen Menschen - die Hälfte davon in der Hauptstadt Ulan Bator. Nach dem Ende des chinesischen Kaiserreiches 1911 erklärten sich mehrere Regionen für unabhängig, darunter auch Tibet und die Mongolei. Im Gegensatz zu Tibet konnte die Mongolei ihre Unabhängigkeit bis heute wahren. Als Binnenland zwischen Russland und China ist der Einfluss der beiden Mächte auf die Mongolei jedoch sehr groß. So gilt die Mongolei auch als wichtiger Baustein für die von China geplante "Neue Seidenstraße", die eine direkte Landverbindung zwischen Europa und China zum Ziel hat.

Service

Mehr zu China im Podcast des ORF-Korrespondenten Josef Dollinger: China verstehen
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