Der Mensch und der Mond

31. August 2023, 13:00

Seit jeher beflügelt der Mond die Fantasie der Menschen. Vom "Mann im Mond" zum chinesischen "Mondhasen": Die Sagenwelt und Mythologie kommt ohne ihn nicht aus. Er inspirierte Dichterinnen und Dichter, wurde zentrales Motiv in der Malerei und Musik sowie stiller Protagonist im Film. "Jede Generation und jede Kultur hat eine mehr oder weniger kollektive Wahrnehmung davon, was der Mond bedeutet und symbolisiert", schreibt der deutsche Autor Bernd Brunner in seinem Buch "Mond und Mensch. Die Geschichte einer besonderen Beziehung".

Zu dieser Wahrnehmung und Bedeutung des Mondes kommt aktuell ein Wettlauf der Nationen in mehreren Mondmissionen - ein Wettlauf, den Indien mit der erfolgreichen Mondlandung der Sonde Chandrayaan-3 am 23. August für sich entschieden hat. Indien ist damit das erste Land, dem eine Landung am Südpol des Mondes gelang. Ein Roboter untersucht dort aktuell die Beschaffenheit des Bodens und soll Wasser aufspüren. Wenige Tage zuvor war Russland an einer ähnlichen Mission gescheitert. Japan hatte für vergangenen Montag den Start einer Mondsonde angesetzt, musste diesen aber wetterbedingt verschieben.

Weitere Kandidaten stehen in Startposition: China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Israel, USA und Europa. Sie alle wollen zum Mond und in den kommenden Jahren sollen auch wieder Menschen auf dessen Oberfläche landen. Neben den staatlichen Behörden mischen zudem immer mehr private Unternehmen mit, wie etwa SpaceX des Milliardärs Elon Musk. Von "Goldgräberstimmung" ist angesichts der vermuteten Bodenschätze am Mond die Rede.

Forschungsdrang, wirtschaftlicher Profit, Prestige, Besitzansprüche - was treibt den Menschen aktuell auf den Mond? Wie hat sich dessen Bedeutung gewandelt: vom romantisierten Himmelskörper zum "achten Kontinent der Erde", wie er mittlerweile auch bezeichnet wird? Übrigens kommt der Mond derzeit auch jenen nahe, die auf der Erde bleiben: als "Supermond" zeigt er sich beim zweiten Vollmond des Monats in besonderer Größe.

Marina Wetzlmaier spricht darüber mit Julia Weratschnig, Kuratorin für Astronomie und Pädagogik im Haus der Natur in Salzburg und Markus Landgraf, Missionsleiter bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).

Hörerinnen und Hörer sind wie immer herzlich eingeladen sich an der Sendung zu beteiligen. Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 (kostenfrei aus ganz Österreich) oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins