Kind auf Hüpftier

APA/DPA/UWE ANSPACH

Radiokolleg

Pflegefamilien (1)

Kindern ein zu Hause geben

Nicht für alle Kinder ist die Familie der Hafen, wo sie Schutz und Geborgenheit finden. 12.888 Kinder und Jugendliche lebten 2022 im sogenannten Rahmen der vollen Erziehung in sozialpädagogischen Einrichtungen und bei Pflegepersonen - 5.062 davon in Pflegefamilien. Das Radiokolleg widmet sich unterschiedlichen Elternkonstellationen in Pflegefamilien und fragt nach Motiven, warum Paare und Alleinerziehende sich entscheiden, ein Kind bei sich aufzunehmen, nach den rechtlichen Grundlagen sowie nach den Erfahrungen als Pflegefamilie.

Die Gründe, warum Paare oder Alleinerziehende sich entscheiden, Pflegeeltern zu werden, sind unterschiedlich. Bei manchen steht der Kinderwunsch an erster Stelle. Ein Adoptionsprozess dauert lang und die Chancen auf ein Kind sind vergleichsweise geringer als bei Pflegeeltern. Andere wollen Kindern in Notsituationen helfen. Schließlich leben wir in einer privilegierten Gesellschaft und als Pflegeeltern kann man vielleicht ein bisschen etwas zurückgeben.

Werdende Pflegeeltern müssen zunächst einen Kurs absolvieren - im Gegensatz zur leiblichen Elternschaft. Schließlich werden die Kinder ihren biologischen Eltern abgenommen, weil diese als nicht in der Lage erachtet werden, sich ausreichend um ihren Nachwuchs zu kümmern. Sie haben problematische Situationen mit ihren vermeintlichen Vertrauenspersonen erlebt, die mit entsprechender Unterstützung vielleicht eines Tages überwunden werden können. Außerdem gibt es (im Unterschied zur Adoption) regelmäßige Treffen mit den leiblichen Eltern, sofern diese ihr Kontaktrecht geltend machen. Die Reaktionen der Kinder auf diese Treffen sind mitunter heftig, und die Pflegefamilie damit gefordert, ihr Kind durch intensive Gefühle zu begleiten.

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  • Margit Atzler