Menschen mit Einkaufstaschen auf der Straße

APA/DPA/JAN WOITAS

Radiokolleg

Der moderne Konsumismus (2)

Von Globalisierung und digitaler Kaufwut

Konsum spielt sich zwischen Produzenten und Konsumenten auf den für sie geschaffenen Märkten ab und ist spätestens seit den 1970er Jahren eine globale Angelegenheit. Mit dem europäischen Verständnis einer Globalisierung geht aber auch eine Art "Amerikanisierung" einher, da die Importe der 1970er in großen Teilen US-amerikanische Konsumformen und Produkte waren. Diese Veränderung des Konsumgeschehens beförderte auch eine Konsumentensouveränität. Nach dem Credo "Der Kunde ist König" konnten Menschen nun frei über ihren Einkauf entscheiden. Die erhöhte Nachfrage brachte viele Handelsketten und Fast-Food Läden vor die Haustür. Doch die strukturellen Veränderungen des 21. Jahrhunderts haben diesen American Way of Life erschüttert. Seit der Pandemie rutschten viele Handelsunternehmen in die Insolvenz oder mussten sich den horrenden Mietkosten in den Innenstädten beugen und gingen in den Online-Handel. Wenn man die jährlichen Zuwächse des Online-Handels betrachtet, scheint der Verlust, den die Bevölkerung daran hat, eher nostalgischer Natur. Das Städtebild ändert sich, die Konsumwut scheint hingegen zu bleiben. Der Kauf im Netz geht schnell, ohne Beratung, oftmals auf Ratenzahlung und zu kostenlosem Versand. Retourenquote und Impulskäufe nehmen zu.

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  • Till Köppel