Porträt von Michael Schottenberg

Gabriela Brandenstein

Gedanken für den Tag

Die Kraft des Fremden - Über Respekt

Michael Schottenberg, Schauspieler, Regisseur und Reiseschriftsteller, zum 700. Todestag von Marco Polo

Heutzutage können wir uns mit Menschen aller Länder mittels der Nabelschnur Internet unterhalten. Wir geben uns als Weltbürger, werden aber zu Kleinhäuslern, wenn sich Menschen aus anderen Welten bei uns niederlassen. Dank der Globalisierung reisen wir wie Nomaden, dennoch bestehen wir auf unsere Grenzen. Touristen sind willkommen, man verdient an ihnen. Menschen vom Boot will man rasch wieder loswerden. Am besten man baut Zäune. Wo? Weit weg. Wie hoch? Bis über den Verstand. Selbst intelligente Menschen verfangen sich oft im Maschendraht ihrer Vorurteile.

Reisen überwindet Barrieren. Fantasie und Neugier bauen Brücken. Was übrigens auch Bildung und Kunst tun. Kunst kann durch Vermittlung von Kulturen Räume schaffen, die angstfrei sind. Herz und Emotion ist oft die verständlichere Sprache als Worte. Eine Vision. Aber Visionen sind dazu da, um den Verstand aus der Deckung zu locken. Respekt und Anerkennung könnten es möglich machen, den Schritt zu wagen, um einander mit unseren Welten vertraut zu machen.

Die Abenteuer des Marco Polo haben es uns vorgemacht - zu einer Zeit, in der die Fremde tatsächlich noch fremd war. Heute dauert ein Flug von Venedig nach Peking nicht mehr als zehn Stunden. Fremd sein bedeutet längst nicht mehr, fremd zu bleiben. Die Welt wäre eine andere, respektierten wir Gesetze, Sitten und Bräuche des Gastlandes. Könnten wir doch mit dem Herzen denken.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Pierre Adenot
Gesamttitel: A CENTURY OF HISTORY AND POLITICS 1945/1973
Titel: Indochine
Länge: 02:12 min
Label: KOKA MEDIA 2267

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