Eine Frau singt und spielt Gitarre

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Radiokolleg

Der Triumph des Homerecordings (1)

Die Ermächtigung der Künstler:innen

Mit der Verbreitung erschwinglicher und unaufwendiger digitaler Tontechnik haben die eigenen vier Wände das traditionelle Studio als Schöpfungsort des Pop abgelöst. Die Magie der großen Produktion weicht der veröffentlichten Intimität. Geschichte und Gegenwart einer ästhetischen Verschiebung.

Die Aufnahme eines radiotauglichen Popsongs war einst gebunden an den Zugang zu einem professionellen Studio. Eine mächtige Musikindustrie wachte über die selektive Erteilung dieses Privilegs, das Budget einer Produktion reflektierte sich in der Qualität des Klangs und der Breite des Arrangements. Endlos tüfteln durften nur die größten Namen des Business, alle anderen spielten gegen die Uhr, ausgeliefert den Launen und der Geduld des (fast immer männlichen) Tontechnikers im Drehsessel. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Fortschritt der digitalen Technik diese Voraussetzungen radikal verändert. Vom Vierspur-Kassettengerät bis zum Laptop als handlich kompakte Alternative zu scheunentorbreiten Mischpulten und kleinwagenformatigen Bandmaschinen haben neue Technologien den Produktionsprozess demokratisiert. Künstler:innen erleben die Möglichkeiten des Homerecording als eine Form von Selbstermächtigung. In dieser Radiokolleg-Serie betrachten wir die verblüffend lange Geschichte und die wachsende kulturelle Bedeutung der musikalischen Produktion in den eigenen vier Wänden.

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