Friedrich Glauser

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Friedrich Glauser: Der Autor als Psychiatriepatient

Warum führte das Leben des Schweizer Schriftstellers immer wieder in die Psychiatrie?

Berühmt wurde er mit seinen Wachtmeister Studer-Krimis, einem Genre, das er im Grunde verachtete. Doch schrieb der Schweizer Autor Friedrich Glauser eigentlich gar keine "Krimis", sondern Kriminalliteratur und gilt als der erste wirklich relevante deutschsprachige Autor auf diesem Gebiet. Seine Texte sind feine Milieu- und Charakterstudien und beeindrucken durch ihre präzise und anschauliche Sprache. Sie alle entstanden unter mehr als schwierigen Lebensumständen: Glauser, Sohn einer österreichischen Mutter und eines Schweizer Vaters, war ein stets Ruheloser: Er schlug sich mit allen möglichen Arbeiten durch, vom Bauernknecht bis zum Minenarbeiter, war in der Fremdenlegion und ständig pleite. Wegen seiner Morphinsucht wurde er schon in jungen Jahren entmündigt; Beschaffungskriminalität brachte ihn immer wieder in Haft- und Irrenanstalten. Aller Tragik zum Trotz half ihm die Isolation von der Welt aber offenbar auch, seine eigene Stimme als Autor zu finden.

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