Radiogeschichten

Goethes "Wahlverwandtschaften"

"Die Wahlverwandtschaften". Von Johann Wolfgang von Goethe. Es liest Nils Arztmann (Ausschnitt).

Der Roman "Die Wahlverwandtschaften", im Jahr 1809 erschienen, wurde von den Zeitgenossen Goethes teils euphorisch, teil ablehnend aufgenommen. Es flossen auch eigene Erlebnisse ein, wie Goethe in Gesprächen mit Eckermann 1829 und 1830 betonte: "Es ist in den ,Wahlverwandtschaften' überall keine Zeile, die ich nicht selber erlebt hätte, und es steckt darin mehr, als jemand bei einmaligem Lesen aufzunehmen imstande wäre."

Das Ehepaar Eduard und Charlotte lebt in reiferen Jahren auf seinem Landgut. Die Einladung eines Jugendfreundes von Eduard, der sich in einer prekären Lage befindet, und von Charlottes Nichte Ottilie ändert alles, bald schon fühlt man sich wechselseitig voneinander angezogen. Die Verwicklung mit all ihren tragischen Konsequenzen nimmt ihren Ausgang.

Die Schilderung der emotionalen Verwirrung und des Spiels mit den erotischen Identitäten machte "Die Wahlverwandtschaften" einst zum Skandalbuch. Goethes kühle und analytische Schilderung der Menschen und ihrer Konflikte ohne jede Idealisierung und Psychologisierung, aber mit viel Symbolik, macht es zu einem vieldeutigen Buch.

Service

Johann Wolfgang von Goethe: Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag 2021 (Die Ausgabe entspricht vollständig der von Erich Trunz herausgegebenen ,Hamburger Ausgabe von Goethes Werken', Kommentar und Nachwort: Benno von Wiese)

Sendereihe

Gestaltung

  • Stefanie Zussner

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