Neubau

APA/HARALD SCHNEIDER

Punkt eins

Wohnen: Ende des Bau-Booms

Umbruch am städtischen Wohnungsmarkt? Gäste: PD MMag. Dr. Robert Musil, Institut für Stadt und Regionalforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften & Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik und Wohnen, Arbeiterkammer Wien. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Der Wiener Wohnungsmarkt dürfte 2024 nicht sonderlich wachsen. Das geht aus dem "Wiener Wohnungsmarktbericht" hervor, der vergangene Woche veröffentlicht wurde. In diesem Jahr sollen nur rund 13.000 neue Wohneinheiten fertiggestellt werden. Das Ende der Nullzinsphase und die hohen Baukosten träfen die Bauträger in Österreich immer stärker, heißt es in dem Bericht.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist dagegen hoch. Spätestens 2025, so die Prognose, dürfte das Mietniveau wegen des kleiner werdenden Angebots stark steigen. Im Eigentumssegment dürfte die Entwicklung anders sein: Wegen der Zinssituation und erschwerter Kreditvergabe, stagniert das Kaufinteresse bei Privathaushalten. Hier wird mit einem maximalen Preisanstieg von 2,3 Prozent gerechnet, also einer Steigerung, die klar unter der prognostizierten Inflationsrate von rund 4 Prozent liegt.

Das könnte eine Entwicklung bremsen, die etwa ein Bericht der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufzeigte. Robert Musil leitet dort die Arbeitsgruppe "Wohnen und urbane Ökonomie". Vom Jahr 2000 an sind die Immobilienpreise der Einkommensentwicklung demnach davongelaufen. Vor allem in größeren Städten, wie Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck sind die Bodenpreise überdurchschnittlich und die Löhne unterdurchschnittlich gewachsen. Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik und Wohnen bei der Arbeiterkammer Wien, sieht als Ursache für diese Entwicklung eine Spekulationsblase, die jetzt platzen dürfte. Es gäbe ausreichend Wohnungen und enormen Leerstand.

Die Bundesregierung setzt dennoch weiter auf eine Förderung des Immobilienkaufs: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat vor kurzem eine "Eigentumsoffensive" angekündigt. So sollen Mieterinnen und Mieter im gemeinnützigen Wohnbau eine Kaufoption erhalten und es soll staatlich geförderte Kredite für das erste Eigenheim geben. Man wolle die Eigentumsquote von 48 auf 60 Prozent erhöhen.

Welchen Folgen wird der Einbruch beim Wohnungsbau für Mieterinnen und Mieter haben? Ist es zielführend, die Eigentumsquote zu erhöhen? Und was sind die sozialen wie ökologischen Folgen einer "Eigentumsoffensive", die auch den Hausbau fördern soll, der erheblicher Faktor bei der Bodenversiegelung in Österreich ist?

Darüber spricht Marlene Nowotny mit Robert Musil und Thomas Ritt - und mit Ihnen: Rufen Sie uns an, stellen Sie Fragen und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Leith Ross
Titel: Too Much Time In My House Alone (davon 24 Sek. unterlegt)
Titel: Leith Ross
Länge: 04:01 min
Label: Monoblue

Komponist/Komponistin: Marcus Oliver Johnstone Mumford, Edward James Milton Dwane, Winston Aubrey Aladar Marshall & Benjamin Walter David Lovett
Titel: Home (davon 13 Sek. unterlegt)
Ausführende: Walk off the Earth
Länge: 03:35 min
Label: Universal

Komponist/Komponistin: Tommy Emmanuel
Titel: Half Way Home (davon 32 Sek. unterlegt)
Ausführende: Tommy Emmanuel
Länge: 03:12 min

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