Äthiopische Kinder mit Wasser-Kanistern

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Punkt eins

Entwicklungshilfe - für wen?

Ansprüche und Widersprüche der österreichischen Entwicklungspolitik. Gäste: Petra Navara, Leiterin personelle Entwicklungszusammenarbeit, HORIZONT3000; Lukas Schlögl, Sozialwissenschaftler, Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE). Moderation: Marina Wetzlmaier. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Seit Jahren bekennt sich Österreich zum internationalen Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit auszugeben. Seit jeher wird dieses Ziel verfehlt. Im Jahr 2022 lagen die Leistungen bei 0,39 Prozent des BNE. Laut Außenminister Alexander Schallenberg sei das zwar so viel Geld "wie nie zuvor", Nichtregierungsorganisationen befürchten jedoch, dass nach diesem "Hoch" ein Rückgang der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe erfolgen wird. Nur vier der 32 weltweit reichsten Staaten, die sich zu dem 0,7-Prozent-Ziel bekennen, erreichten dieses auch: Luxemburg, Schweden, Norwegen und Deutschland.

In der Kritik stehen nicht nur die fehlenden Leistungen, sondern auch die Kosten, die als öffentliche Entwicklungshilfe angerechnet werden können, etwa die Aufnahme internationaler Studierender oder das Spenden von überschüssigen COVID-19-Impfstoffen. Maßnahmen, die keinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in den Ländern des Globalen Südens leisten, so die AG Globale Verantwortung, der Dachverband österreichischer entwicklungspolitischer und humanitärer NGOs.

Generell zeigt sich die Entwicklungspolitik ambivalent und ist an Bedingungen geknüpft, die oft den Eigeninteressen der Geberländer dienen. Angefangen bei geopolitischen Strategien, der Erschließung von Exportmärkten bis zur Migrationspolitik. Das "Superwahljahr" 2024 wird entscheidend für die weitere Ausrichtung der internationalen Solidarität und Entwicklungszusammenarbeit sein.

Neben der staatlichen Entwicklungsfinanzierung ist auch eine Reihe an privaten Organisationen im Hilfssektor aktiv. Auch hier stellt sich die Frage: Wie sieht eine nachhaltige Unterstützung vor Ort aus - die viel zitierte "Hilfe zur Selbsthilfe" und die Partnerschaft "auf Augenhöhe"? Wohin bewegt sich die österreichische Entwicklungszusammenarbeit? Welche Forderungen gibt es aus der Praxis und welche Lösungsansätze in der Forschung?

Petra Navara blickt auf viele Jahre Praxiserfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit zurück und leitet derzeit das Personalprogramm bei HORIZONT3000. Gemeinsam mit Lukas Schlögl, Senior Researcher bei der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE), ist sie zu Gast bei Marina Wetzlmaier. Die ÖFSE analysiert in einer jährlichen Publikation aktuelle Daten und Themen zur Österreichischen Entwicklungspolitik. Der jüngste Bericht wird am 20. Februar präsentiert.

Reden Sie mit. Rufen Sie an unter 0800 226979 (kostenfrei aus ganz Österreich) oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: The Goat Rodeo Sessions
Titel:
Helping Hand
Ausführender/Ausführende: Yo-Yo Ma & Stuart Duncan
Länge: 04:32 min
Label: Sony

Urheber/Urheberin: Preludes, Airs & Yodels
Titel:
Nothing Really Blue
Ausführender/Ausführende: Penguin Cafe Orchestra
Länge: 05:06 min
Label: Penguin Cafe

Urheber/Urheberin: The Flaming Lips
Titel:
Do You Realize??
Ausführender/Ausführende: Vitamin String Quartet
Länge: 03:31 min
Label: CMH Records

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