Diagonal Stellt Vor - Das Magazin zum Monatsanfang

3. März 2024, 22:05

Terry Riley - 60 Jahre "In C"

Die Komposition "In C" von Terry Riley aus dem Jahr 1964 ist gewissermaßen der Urtext der Minimal Music. Das modulare Werk, in dem sich Patterns übereinanderschieben und ineinanderverschlingen, wirkt wie ein akustisches Mosaik unter ständig wechselnder Sonneneinstrahlung.
"In C" verfügt zwar über eine Partitur, die nur eine Seite umfasst, bietet den Musiker:innen aber auch viel Raum für improvisatorische Extensionen. Vor allem, was die Klangfarben betrifft, denn es ist überhaupt keine Instrumentierung festgelegt. Mittlerweile gibt es Dutzende völlig unterschiedliche Einspielungen, die aber gleichwohl die Intention des Stückes nicht verraten. Vom Shanghai-Film Orchestra bis zu Damon Albarns Africa Express, Adrian Utley`s Gitarrenorchester bis zum Vokalensemble Ars Nova aus Kopenhagen. Und, man höre und staune, selbst die Industrial Rocker Young Gods haben sich an dem fluiden Werk abgearbeitet. "Ich habe von Anfang an gewusst, dass "In C" etwas Besonderes ist", sagt Terry Riley im Interview. "Aber dass es so groß werden würde, war mir nicht klar. Das Stück hat mittlerweile ein eigenes Leben, völlig unabhängig von mir."
Diagonal feiert 60 Jahre "In C", eine Komposition, die Musiker:innen aus aller Welt bis heute inspiriert. Gestaltung: Thomas Mießgang

Zwei Mal Franz im Diagonal Studio

"Near Blue-A Taste of Melancholy". So heißt die aktuelle Platte des österreichischen und international renommierten Jazzmusikers Franz Koglmann. Und was findet sich da in der Trackliste als erstes Stück? "Franz Schuh". Grund genug den Musiker Franz und den Schriftsteller Franz ins Studio zu einer gemeinsamen und gelehrigen Gesprächs- und Hörsession zu holen. Gestaltung: Christian Scheib

Kunst und Ökologie - das neue Buch von Robert Fleck

Ökologie, Umweltdystopien, Klimaaktivismus und Vorschläge, wie diese Welt noch zu retten wäre, sind der allesbeherrschende Themenkomplex der Kunstgroßausstellungen der letzten Jahre. Die gegenwärtige klimatische Grundstimmung und ihre Reflexion in der Kunst nennt der Kunsthistoriker, Kurator und Autor Robert Fleck einen "Epochenumbruch". Denn werden Themen wie Genderfragen oder Postkolonialismus in der Gesellschaft und ihrer Kunst derzeit auch als zentral gewertet, so werden Klimawandel, Reduktion der Biodiversität und Ressourcenknappheit als existentiell erlebt. Wie sich die Kunst des 21. Jahrhunderts dazu verhält, wie jüngere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern Nachhaltigkeit und Umweltschonung auf ihre Fahnen schreiben und sich dabei an den Impressionisten, Joseph Beuys oder Friedensreich Hundertwasser orientieren, beschreibt Robert Fleck in seinem jüngsten Buch "Kunst und Ökologie"; erschienen bei Edition Konturen. Gestaltung: Ines Mitterer

"Auf dem Rücken der Kamele"

So lautet der Titel einer aktuellen und ungewöhnlichen Ausstellung im Weltmuseum in Wien. Dass Kamele und ihre Verwandten nicht wenige Kulturen prägen ist kein Geheimnis. Schon weniger bekannt ist, dass sie für viele Menschen in den verschiedensten Weltgegenden auch eine Lebensgrundlage darstellen. Einige Facetten dieses Zusammenwirkens von Mensch und Tier, also Kamelen, Dromedaren, Trampeltieren, Lamas und Alpakas - kurz Kameliden - beleuchtet nun also die Wiener Sonderausstellung. Die auch auf der Suche nach Lösungen für den Klimawandel aufzeigt, denn Kameliden sind auch zum Hoffnungsträger für Medizin, Ernährung und Textilindustrie geworden. Gestaltung: Lukas Kuttnig

Präsentation: Peter Waldenberger

Service

Bücher:
Robert Fleck, Kunst und Ökologie. Edition Konturen

Franz Schuh, Ein Mann ohne Beschwerden.Zsolnay Verlag

CD:
Franz Koglmann, Near Blue - A taste of Melancholy. Now-ezz-thetics
CD Präsentation Porgy & Bess, Wien

Ausstellung Weltmuseum Wien - "Auf dem Rücken der Kamele"

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