Elias Canetti

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Radiogeschichten Spezial

Canetti liest aus "Masse und Macht"

Der Ö1 Essay: "Masse und Macht" von Elias Canetti. Es liest der Autor

Zwanzig Jahre lang hat Elias Canetti geradezu obsessiv an "Masse und Macht" gearbeitet, an jenem Buch, das er immer als sein Hauptwerk bezeichnet hat, auch wenn er erst spät für seine Mühe Anerkennung fand. Gerade im frühen 20. Jahrhundert ist die Masse ein viel untersuchtes gesellschaftliches Phänomen, dem Psychologen, Soziologen, Anthropologen und Historiker auf den Grund zu gehen versuchten. Canetti verbindet in seiner Studie alle Zugänge, möchte aber nicht das eine Erklärungsmodell in den Vordergrund stellen und schon gar nicht ideologisch formulieren, sondern die unterschätzte Komplexität der Masse hervorheben. Die Masse an sich gibt es für ihn nicht, deshalb ist sie nicht mit einem Modell zu beschreiben. Allerdings macht Canetti vier Eigenschaften fest, die sich wie ein archaisches Muster durch die Menschheitsgeschichte ziehen: Die Masse will immer wachsen. Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit. Die Masse liebt Dichte. Die Masse braucht eine Richtung.

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  • Peter Zimmermann

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