Schlacht von Temesvár, Lithografie (Ausschnitt)

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Radiokolleg

Revolten im Habsburgerreich (2)

Der ungarische Bauernaufstand

Es war ein Bauernaufstand, der Ostmitteleuropa erzittern ließ: Im Verlauf eines Kreuzzugs erhoben sich im Sommer 1514 100.000 Angehörige der agrarischen Unterschichten in Ungarn gegen die Macht der Großgrundbesitzer. Unter der Führung des Kleinadeligen György Dózsa, heute ein magyarischer Nationalheld, zogen die Bauern mordend und brandschatzend durch die Lande. Sie forderten Gleichheit für alle Untertanen des ungarischen Königs und die Abschaffung der feudalen Vorrechte des Adels.
In der Schlacht um Temesvar erlitt Dózsas Bauernheer eine grausame Niederlage. Und die herrschenden Mächte übten furchtbare Rache an den Aufständischen: György Dózsa wurde als "Bauernkönig" verhöhnt und auf einen rot glühend erhitzten Eisenstuhl gesetzt. Anschließend wurde der Körper des Delinquenten gevierteilt und in Ungarns Städten zur Schau gestellt. Die Leibeigenschaft der ungarischen Bauern war mit der Niederlage von Temesvar auf Jahrhunderte hinaus besiegelt.
Im kollektiven Gedächtnis Ungarns ist György Dózsa aber auch in modernen Zeiten präsent: Zwischen 1950 und 1991 trug etwa der erfolgreiche Budapester Sportverein "Újpest Budapest" den Namen Dózsas im Vereinsnamen: "Újpesti Dózsa".

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Radiokolleg-Podcast

Wolfgang Maderthaner: "Zeitenbrüche - Sozialrevolutionäre Aufstände in habsburgischen Landen", Campus-Verlag, Frankfurt am Main, 240 Seiten

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