Porträt von Wolfgang Glück.

APA/HERBERT PFARRHOFER

Menschenbilder

In memoriam Wolfgang Glück

"Auch das war Wien." Der Regisseur Wolfgang Glück (1929 - 2023). (Wiederholung von Sonntag 14.05 Uhr)

"Ein Mann von Welt, ein wunderbarer Pionier des europäischen Films mit einem feinsinnigen, belesenen Stil. Eine große Handschrift für ein kleines Land". So schwärmen Kritiker vom filmischen Werk des Regisseurs Wolfgang Glück. Mit Filmen wie "Der Schüler Gerber", mit zahlreichen Produktionen fürs Fernsehen wie fürs Kino hat er das Filmschaffen in Österreich mitgestaltet. 1987 erhielt sein Film "38 - Auch das war Wien" die erste heimische Oscar-Nominierung.

Wolfgang Glück wurde am 25. September 1929 in Wien geboren. Der Vater war Schriftsteller und mit Künstlerpersönlichkeiten wie Karl Kraus und Adolf Loos befreundet. Berthold Viertel und Fritz Kortner holten den jungen Wolfgang Glück ans Theater. Ab 1960 spezialisierte er sich als Regisseur auf Literaturverfilmungen. Er inszenierte mit großem Erfolg Strindbergs "Wetterleuchten" am Wiener Burgtheater. Zahlreiche TV-Filme, Theaterstücke, Opern und Operetten in Wien, Frankfurt, Zürich, Salzburg sollten folgen.

Wolfgang Glück hat Peter Handkes Roman "Wunschloses Unglück" ebenso verfilmt wie Ingeborg Bachmanns Erzählung "Das Gebell". Mit seinem Film "Der Schüler Gerber" nach einem Roman von Friedrich Torberg schuf er ein bleibendes Meisterwerk. Als Professor der Theaterwissenschaft, Leiter der Wiener Filmakademie und Mitbegründer des Filmfestivals "Diagonale" prägte er viele Filmschaffende in Österreich.

Am 13. Dezember 2023 verstarb Wolfgang Glück im 95. Lebensjahr. Zu seinem Andenken wiederholen die "Menschenbilder" am Tag der Oscarverleihung ein Porträt des ersten Regisseurs aus Österreich, der für einen Academy Award nominiert war.

Gestaltung: Heinz Janisch

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