Attacken aus dem Netz

19. März 2024, 13:00

Es vergeht kaum eine Woche, in der Medien nicht über groß angelegte Hackerangriffe auf Behörden oder Unternehmen berichten. In Österreich wurde die Kärntner Landesversicherung vor kurzem Opfer eines solchen Angriffs, in Frankreich waren es mehrere Ministerien.

Solche Attacken können auf Datendiebstahl abzielen oder darauf, die Unternehmenskommunikation oder ganze Produktionssystem lahmzulegen; sie können Online-Dienste blockieren oder unternehmensintern den Zugriff auf wichtige Informationen verhindern. Hinter solchen Angriffen stehen oft Cyberkriminelle, die "Lösegeld" erpressen, aber auch andere Regierungen, die Behörden und Verwaltung destabilisieren wollen. Die durchschnittlichen Kosten eines Cyberangriffs belaufen sich für Unternehmen weltweit auf mehr als vier Millionen Euro.

Dass Cyberangriffe auf Unternehmen auf unterschiedliche Art Schaden anrichten, zeigt aktuell der Fall des deutschen Batteriekonzerns Varta. Nach einem Hackerangriff im Februar musste das Unternehmen seine IT-Systeme und seine Produktion komplett herunterfahren. Nun könnte das den Konzern seinen Platz im deutschen Kleinwertebörsenindex SDAX kosten, zumindest vorübergehend. Weil man lange nur sehr eingeschränkten Zugriff auf die eigenen Finanzdaten gehabt habe, könne Varta den eigenen Geschäftsbericht erst mit Verspätung vorlegen. Die deutsche Börse verlangt den jedoch pünktlich bis Ende April. Wie groß der Schaden für das Unternehmen letztlich ausfallen werde, lasse sich noch nicht beziffern, heißt es in einer Aussendung. Die Produktion dürfte jedenfalls erst einen Monat nach der Cyberattacke wieder angelaufen sein.

Auch österreichische Unternehmen und Selbstständige sind regelmäßig mit solchen Angriffen konfrontiert. Aus deren Sicht zählen Hackerattacken auf vernetzte Geräte, Data-Leaks oder E-Mail-Angriffe zu den häufigsten Cyberbedrohungen. Und Anwendungen Künstlicher Intelligenz dürften die Sicherheitslage der Unternehmen abermals verschlechtern.

Welche Strategien bei Cyberangriffen derzeit gewählt werden und wie sich Unternehmen und Behörden davor schützen können, erforscht Daniel Gruss, Professor für Informationssicherheit an der Technischen Universität Graz. Der Berater Cornelius Granig setzt diese Erkenntnisse praktisch um und hilft Unternehmen dabei, ihre IT-Sicherheitsvorkehrungen auf den neuesten Stand zu bringen.

Wie können sich Unternehmen vor Cyberkriminellen schützen? Warum richten die Angriffe mitunter langfristigen Schaden an? Und wie verändern KI-Anwendungen den Bereich der Informationssicherheit?

Darüber spricht Marlene Nowotny mit Daniel Gruss und Cornelius Granig und mit Ihnen: Rufen Sie an und reden Sie mit unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny